Guardian-Chef muss vor dem Parlament aussagen

GuardianChefredakteur soll SnowdenUnterlagen befragt
GuardianChefredakteur soll SnowdenUnterlagen befragtReuters (ANDREW WINNING)
  • Drucken

Alan Rusbridger soll mit der Berichterstattung im Fall Edward Snowden die nationale Sicherheit gefährdet haben.

Der Chefredakteur des britischen "Guardian" muss wegen der Veröffentlichung der Dokumente des Ex-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden zu den Spähprogrammen der britischen Geheimdienste vor dem Parlament aussagen. Alan Rusbridger werde im kommenden Monat vor dem Innenausschuss im britischen Unterhaus aussagen, teilte der "Guardian" am Samstag mit.

Der "Guardian" hatte unter anderem über die Aktivitäten des britischen Geheimdienstes GCHQ und dessen enge Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst NSA berichtet. Nach Einschätzung konservativer Abgeordneter gefährdet das die nationale Sicherheit.

Besonders die Chefs der Geheimdienste sind verärgert. "Sie bringen unsere Operationen in Gefahr", sagte John Sawers, Chef des Auslands-Geheimdienstes MI6. "Unsere Feinde reiben sich die Hände." Rusbridger hat dagegen die Rolle der Tageszeitung verteidigt, die seiner Ansicht nach eine Debatte übe das Ausmaß der Aktivitäten der Geheimdienste angestoßen habe, was Parlamentariern nicht getan hätten.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

NSA-Lauschposten in Wien? Österreich ermittelt

Das Innenministerium erstattet Anzeige gegen "unbekannt" wegen Spionagetätigkeit zum Nachteil der Republik Österreich.
Italiens Ex-Außenminister Franco Frattini fragt sich, wer hinter den NSA-Enthüllungen steckt
Außenpolitik

Frattini: "Europäischen Geheimdienst wird es nicht geben"

Italiens Ex-Außenminister Franco Frattini hat in der NSA-Affäre volles Vertrauen in die USA. Das Ausspähen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel sei aber illegal, meinte er im "Presse"-Interview.
Außenpolitik

Obama ist bei den Deutschen unten durch

Wegen der NSA-Affäre misstrauen 61 Prozent der Deutschen den USA. Präsident Barack Obama, einst der Liebling der Bundesbürger, stürzte in seinen Beliebtheitswerten geradezu dramatisch ab.
Brisante Fracht: David Miranda (l.), Kurier im Dienste der Snowden-Enthüllungen
Außenpolitik

London: Snowdens Enthüllungen helfen Pädophilen

Die britische Regierung behauptet, Berichte über die Abhörprogramme der Geheimdienste würden Terroristen und Pädophilen nützen. Zuvor hatte sie schon Druck auf Medien ausgeübt, von weiteren Enthüllungen abzusehen.
Lon Snowden rät seinem Sohn ab, in Deutschland Schutz zu suchen
Außenpolitik

Snowdens Vater warnt: Geh nicht nach Deutschland

Lon Snowden hat kein Vertrauen in die deutsche Bundesregierung. Diese lehnte es am Mittwoch erneut ab, dem NSA-Whistleblower Asyl zu gewähren. Befragen möchte man ihn allerdings schon - in Russland.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.