Norwegen belastet RHI

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Der Feuerfestkonzern bekommt seine Probleme mit einer Schmelzanlage nicht in den Griff.

Wien. Mehr Gewinn, aber weniger Umsatz. So lassen sich die ersten drei Geschäftsquartale des Feuerfestkonzerns RHI zusammenfassen. Die Zahlen des Unternehmens lagen zwar im Rahmen der Analystenerwartungen. Die Aktie geriet vergangene Woche dennoch unter Druck – und fiel zeitweise um rund sieben Prozent.

Grund für die negative Marktreaktion waren gedämpfte Aussichten für das Gesamtjahr. Die operative Marge für 2013 werde deutlich hinter dem Vorjahresniveau zurückbleiben, hieß es anlässlich der Ergebnispräsentation. In Zahlen bedeutet das: Statt der angepeilten neun Prozent müssen Aktionäre nun mit einem Wert zwischen sieben und 7,5 Prozent rechnen. Auch der Umsatz werde leicht schrumpfen. Bisher stellte man einen Erlös von 1,8 Mrd. Euro in Aussicht.

Schuld daran sind Schwierigkeiten mit einer neuen Schmelzanlage in Norwegen, die für die Produktion von hochwertigen Schmelzmagnesia verantwortlich ist. Seit dem Vorjahr musste die Anlage wegen eines technischen Gebrechens monatelang abgeschaltet werden. Infolgedessen konnten auch geplante Produktionsvolumina nicht erreicht werden. Allein im dritten Quartal fielen Kosten von rund zwölf Mio. Euro an. Und das nachdem RHI-Chef Franz Struzl die Probleme im Werk schon Ende September für gelöst erklärt hatte.

Einige Analysten haben ihre Einschätzungen für das Papier angepasst. Die Berenberg-Bank hat das Kursziel für die Aktie von 33 auf 31 Euro gesenkt, empfiehlt das Papier aber weiterhin zum Kauf. Die Experten von Kepler haben das Kursziel ebenso von 30 auf 29 Euro gekürzt, raten aber gleichfalls zum Erwerb des Titels. Der freie Cashflow (Cashflow vor Dividenden und laufenden Investitionen) von 40 Mio. Euro im dritten Quartal wird positiv gesehen.

Wichtige Schwellenländer

Für die kommenden Jahre geht die RHI von einem Wachstum außerhalb Europas aus. So sollen die aufstrebenden Länder künftig 70 Prozent des Konzernumsatzes ausmachen. 2012 lag ihr Anteil bei 56 Prozent, der Rest kam aus Westeuropa, Nordamerika, Australien und Japan. Früheren Aussagen zufolge soll die Ebit-Marge im gleichen Zeitraum auf zumindest zwölf Prozent steigen. (ag./nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2013)

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