Das Domkapitel hat Medienberichten zufolge den Grazer Weihbischof aus einem Dreiervorschlag des Vatikans gewählt.
Kann Franziskus bei einer Bischofsbestellung an jemandem vorbei gehen, der selbst Franz heißt und Franziskaner ist? Offenbar nein. Franz Lackner (57) soll neuer Salzburger Erzbischof sein. Das Domkapitel habe den derzeitigen Grazer Weihbischof Sonntag Abend aus einem Dreiervorschlag des Vatikans gewählt, schreibt die "Kronen Zeitung".
Dass der Jugendbischof beste Chancen hat, Ortsbischof zu werden, galt schon vorher als ausgemacht. Egon Kapellari, der aus Altersgründen bereits vor zweieinhalb Jahren Rom seinen Rücktritt angeboten hat, wollte Lackner ursprünglich für „seine" Grazer Diözese als seinen Nachfolger sehen. Das Salzburger Domkapitel, dem zwölf Prälaten angehören, genießt das seltene Privileg, den Erzbischof aus einem römischen Dreiervorschlag geheim wählen zu dürfen. In der jüngeren Vergangenheit fanden sich darauf die Namen von Klerikern, die bereits in anderen Diözesen zum Bischof geweiht waren. Salzburg bildet neben Wien die zweite der beiden Kirchenprovinzen. Der Salzburger Erzbischof darf - wie sonst nur Kardinäle - als Primus Germaniae und Legatus natus Purpur tragen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2013)