Der Vatikan könnte am Donnerstag die Wahl Franz Lackners zum neuen Salzburger Erzbischof offiziell machen.
Der Grazer Weihbischof Franz Lackner wurde offenbar am Sonntag vom Domkapitel zum neuen Erzbischof von Salzburg gewählt - dieses Gerücht gibt es seit Montagabend. Wie die "Presse" am Mittwoch erfuhr, ist der Apostolische Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, am Mittwoch persönlich im Außenamt erschienen, um - gemäß den Regeln des Konkordats - den Vorschlag für die Ernennung des neuen Salzburger Erzbischofs zu überbringen. Die Regierung hat noch am Nachmittag versucht, mit einem Rundlaufbeschluss die Ernennung Lackners zu ermöglichen. Es werden, wie nicht anders zu erwarten, keine Einwände allgemein politischer Natur erhoben. Nun ist damit zu rechnen, dass der Vatikan am Donnerstag Mittag die Nachfolge Alois Kothgassers offiziell macht.
Der 57-Jährige Lackner soll sich nach der Wahl am Sonntag Bedenkzeit erbeten haben, die maximal acht Tage betragen darf. Erst wenn er zugestimmt hat, kann der Apostolische Nuntius der Regierung ein Ergebnis übermitteln, was nun offenbar geschehen ist.
Lackner: "Kein Kommentar", aber nicht untergetaucht
Im vatikanischen Amtsblatt "Bollettino" vom Mittwoch hatte sich zuvor erneut keine Erwähnung Salzburgs gefunden. In Ausnahmefällen veröffentlicht der Vatikan aber aber auch noch eine zweite Ausgabe seines "Amtsblattes".
Lackner selbst hat bisher keinen Kommentar zu seiner angeblichen Wahl abgegeben. "Er gibt zu Gerüchten keinen Kommentar ab", hieß es bereits am Dienstag aus der Diözese Graz-Seckau. Bis zum Vorliegen einer Entscheidung werde es grundsätzlich keine Stellungnahme geben. Lackner sei aber nicht - wie in Medien behauptet - untergetaucht, er habe sich zurückgezogen.
Medienberichten zufolge sollen auf dem Dreiervorschlag aus Rom neben dem als liberal eingestuften Weihbischof Franz Lackner zwei konservative Kandidaten, und zwar der Salzburger Weihbischof Andreas Laun sowie der Rektor der Päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz, Karl Wallner, gestanden sein.
(d.n./APA/Red.)