Fall Gurlitt: Bayerische Justizministerin nicht informiert

Die nunmehrige Europaminsterin Beate Merk will bis zuletzt nichts über die Entdeckung des Münchner Kunstschatzes erfahren haben.

Nicht nur die Öffentlichkeit wusste lange nichts über den spektakulären Kunstfund in München. Die damalige Ressortchefin des bayerischen Justizministeriums Beate Merk (CSU) wurde Anfang 2012 offenbar nicht über die Entdeckung des Kunstschatzes informiert. Merk, die nun seit wenigen Wochen Europaministerin ist, will davon bis zuletzt nicht erfahren haben. "Sie hat als Justizministerin zu keiner Zeit Kenntnis von dem Vorgang gehabt", sagte ein Sprecher der Staatskanzlei am Mittwoch in München.

Andere Stellen wurden dagegen eingeschaltet: Merks Nachfolger im Justizressort, Winfried Bausback (CSU), hatte bereits am Dienstag erklärt, das Justizministerium und die Staatsanwaltschaft hätten unmittelbar nach Auffinden der Bilder die betroffenen Stellen in Berlin und Bayern verständigt. Dem Haus von Kulturstaatsminister Bernd Neumann für Kunst und Medien sei unmittelbar nach Auffinden eine Liste mit Lichtbildern der Kunstwerke übersandt worden.

Die Behörden, insbesondere die bayerischen, stehen wegen der langen Geheimhaltung des Fundes seit Tagen massiv in der Kritik. Die Beschlagnahmung der mehr als 1400 bei dem Kunsthändlersohn Cornelius Gurlitt entdeckten Werke war erst Anfang November bekannt geworden.

(APA)


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