Ein Bischof sucht Allianzen: „Sport als Koalitionspartner“

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Franz Lackner wird am 12. Jänner Erzbischof. „Glaube braucht Allianzen, und Sport ist ein guter Koalitionspartner“, sagt der 57-jährige Steirer.

Salzburg. Für den nächsten Salzburg-Marathon am 4.Mai ist die Trainingszeit zu knapp. Aber auf der Halbmarathonstrecke anzutreten, kann sich der künftige Erzbischof Franz Lackner vorstellen. Der Franziskaner, der nach elf Jahren als Weihbischof in Graz, am 12.Jänner bei einem Festgottesdienst im Dom von Alois Kothgasser die Leitung der Erzdiözese Salzburg übernehmen wird, hat am Dienstag bei seinem ersten Auftritt im erzbischöflichen Palais nicht nur über seine kirchlichen, sondern auch über sportliche Pläne gesprochen.

„Glaube braucht Allianzen, und Sport ist ein guter Koalitionspartner“, sagt der 57-jährige Steirer. Große diözesane Veränderungen hat er nicht vor, er will zuhören und Impulse geben: „Ich will nicht so tun, als ob bei mir alles anfängt.“ Lackner will nicht nur Laufen, sondern auch nachts mit dem Rosenkranz in der Hand spazieren gehen. „Da kann man die Menschen sehen und spüren.“

Viele Menschen hätten gelernt, über weite Strecken ohne Gott gut zu leben, umriss Lackner eine der Herausforderungen für die Kirche: „Die Vollgestalt dessen, was christlicher Glaube heißt, ist für viele Christen heute eine Überforderung.“ Die Kirche müsse den Mehrwert, den mehr Glaubenstiefe bedeute, vermitteln.

Der Anruf von Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen am Sonntag vergangener Woche bescherte Lackner eine schlaflose Nacht, dann entschied er sich schließlich für Salzburg: „Weil Gott mich ruft und weil ich gewählt worden bin.“ (c.l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2013)

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