"Große Hochachtung": Merkel lobt Griechenland

Angela Merkel
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Griechenlands BIP schrumpft heuer um "nur" vier Prozent - und der Überschuss im Primärhaushalt ist höher als erwartet. Die deutsche Kanzlerin zeigt sich zufrieden mit den Reformbemühungen.

Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Euro-Krisenstaaten deutliche Fortschritte bescheinigt. "Wir können jetzt die ersten Erfolge sehen", sagte Merkel beim Deutschen Handelskongress am Donnerstag in Berlin. Für die Reformbemühungen der griechischen Regierung etwa habe sie "sehr große Hochachtung". Niemand hätte gedacht, dass das Land in diesem Jahr einen Primärüberschuss erwirtschafte, sagte Merkel einen Tag vor einem Treffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras. "Griechenland hat Änderungen in den letzten Jahren vollzogen, die sind absolut bemerkenswert", betonte Merkel - auch wenn vieles noch nicht so sei, wie man sich das aus deutscher Sicht vorstelle.

Der Überschuss im griechischen Staatshaushalt wird der Regierung zufolge in diesem Jahr mehr als doppelt so hoch ausfallen wie erwartet. Der Primärhaushalt - bei dem die Zinskosten nicht berücksichtigt werden - soll mit mindestens 712 Millionen Euro im Plus liegen.

2014 soll es 0,6 Prozent Wachstum geben

Außerdem teilte Griechenlands Regierung mit, dass die Wirtschaft im Jahr 2014 wieder um 0,6 Prozent wachsen soll. Positiv seien zudem die Zeichen für dieses Jahr, hieß es. Die griechische Wirtschaft werde „nur" um vier Prozent schrumpfen, zum Jahresanfang war noch ein Minus von 4,5 Prozent angenommen worden.

Griechenland ringt mit den internationalen Geldgebern um die Freigabe einer weiteren Hilfstranche. Allerdings sehen die Geldgeber nach der aktuellen Prüfung der Reformbemühungen in Griechenland noch Klärungsbedarf in einigen Punkten. "Es wurden gute Fortschritte gemacht, aber einige Fragen bleiben noch offen", teilte die sogenannte Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit.

Ohne eine Einigung mit der Regierung steht die Überweisung der nächsten Tranche für das hoch verschuldete Euro-Land auf dem Spiel.

(APA/dpa)

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