Die Onlinewährung soll Zahlungen erleichtern.
Wien/Nikosia. Die Onlinewährung Bitcoin sorgt wieder für Aufsehen. Da wäre der schon fast unglaubliche Kursanstieg, den Bitcoin in den vergangenen Wochen erlebt hat. Das außerhalb des Bankensystems (und fern jeder staatlichen Kontrolle) gehandelte Zahlungsmittel stieg im Wert kürzlich auf rund 800 Dollar – fiel dann binnen eines Tages auf 500 Dollar – und setzte zuletzt seinen Anstieg wieder fort (auf rund 680 Dollar).
Am Donnerstag dann diese Meldung: Als erste akkreditierte Universität weltweit will die private University of Nikosia in Zukunft Bitcoin als Zahlungsmittel für Studiengebühren akzeptieren. Auf den ersten Blick ein riskanter Schritt.
Die Onlinewährung wird von Algorithmen „verwaltet“, die auch die Vermehrung der Währung regelt (ihre Menge ist ultimativ auf 21 Mio. Stück begrenzt). Zentralbanken und Aufsichtsbehörden können dem Treiben nur zusehen. Dazu kommt, dass Bitcoin zwar beeindruckende Preisanstiege erlebt – aber eben auch rasch wieder fällt. Heißt: Die Volatilität des Kurses ist enorm.
Bitcoin statt Paypal
Auf den zweiten Blick ist der Schritt der Universität aber doch sinnvoll. Man werde, so ein Sprecher, etwaige Zahlungen sofort in Euro tauschen, um sich der Bitcoin-Volatilität nicht auszusetzen. So funktioniert Bitcoin eher wie ein Onlinebezahlungsdienst à la Paypal, die Kursentwicklung wird dadurch zweitrangig.
Dass Bitcoin ein verlässliches Onlinezahlungsmittel abseits von Banken und staatlicher Kontrolle ist, hat sich bereits auf „Silk Road“ bewiesen. Die illegale Website, auf der man so ziemlich alles von Drogen bis Waffen kaufen konnte, wurde kürzlich vom FBI stillgelegt. (jil)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2013)