Zumtobel: Neuer Chef drückt aufs Tempo

Schumacher, CEO of Austrian lighting group Zumtobel, addresses a news conference in Vienna
Schumacher, CEO of Austrian lighting group Zumtobel, addresses a news conference in ViennaREUTERS
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In der Licht-Gruppe ist kein einziges Werk (außer Dornbirn) ausgelastet. Die Zukunft liege nicht im Stellenabbau, so Schumacher am Freitag.

Wien. Der seit Oktober amtierende neue Zumtobel-Chef Ulrich Schumacher drückt aufs Tempo: Mit Dezember wird es eine neue, flachere Konzernstruktur geben. Zur besseren Auslastung der Werke werden Maßnahmen überlegt. Den Konzern sieht er weniger im Kostenwettbewerb, denn im Wettbewerb der Geschwindigkeit; diese soll deutlich erhöht werden.

Die Zukunft liege nicht im Stellenabbau, so Schumacher am Freitag. Er schließe aber nicht aus, dass es situationsbedingt zu Anpassungen kommen werde. Es werde sich aber um singuläre Ereignisse handeln. In der Zumtobel-Gruppe sei nur ein einziges Werk ausgelastet, jenes in Dornbirn. Alle anderen seien ziemlich unausgelastet, für diese müsse man sich etwas überlegen. Beim Werk im steirischen Fürstenfeld, dessen Schließung per Jahresende bereits im Juli angekündigt worden ist, seien die Verhandlungen über einen Sozialplan im Laufen. Der Zumtobel-Kurs gab am Freitag leicht nach.

LED verzögert aufgegriffen

Die Zumtobel-Gruppe produziert aktuell an 19 Standorten auf vier Kontinenten, davon entfallen im Leuchtensegment vier auf Zumtobel und sieben auf Thorn. Im Komponentensegment gibt es acht Produktionsstätten. Beschäftigt waren in der Zumbtobel-Gruppe zum Bilanzstichtag per Ende April 7162 Mitarbeiter, davon 1764 am Konzernsitz im Vorarlberger Dornbirn.

Bei der neuen Unternehmensorganisation wird unter anderem der Vertrieb in sieben Regionen untergliedert, alle Marken in Geschäftsbereichen organisiert. Es gehe um eine neue Art des Zusammenarbeitens, mit der nun mehr Verantwortung in das Unternehmen gebracht werde. Zuvor seien viele Entscheidungen vom Vorstand getroffen worden.

Die neue Struktur sei ein erster Schritt im Geschwindigkeitswettbewerb. Wenn man in den Kostenwettbewerb einsteige, habe man gegenüber Asien verloren. Innovationen erfolgten mittlerweile wesentlich rascher, so sei früher alle fünf bis zehn Jahre ein neues Leuchtmittel entwickelt worden, nun gebe es Innovationszyklen von sechs Monaten. Zumtobel habe die LED-Technologie etwas verzögert aufgegriffen, nun aber aufgeholt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2013)

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