Klimakonferenz: Wie die EU im Großen

Warum das Desinteresse der Bevölkerung mitverantwortlich ist.

Nicht nur die EU verliert an Kraft für große Entscheidungen. Den Vereinten Nationen geht es mit ihrer Klimakonferenz seit Jahren nicht anders. Angesichts wirtschaftlicher Zwänge, einer starken Industrielobby und des Widerstands von China und Indien konnte in Warschau kein wesentliches Ergebnis erzielt werden. Statt gemeinsam eine verantwortungsvolle Klimapolitik zu realisieren, fürchten die einen um ihren Erfolg, die anderen um ihre Entwicklungschancen. Der politische Kompromiss scheiterte letztlich an einer fairen Lastenteilung zwischen Industrie- und Schwellenländern.

Transnationale Organisationen wie UN und EU haben an Kraft verloren und wohl auch an gesellschaftlicher Basis. Denn die kritisierten Industrielobbyisten füllen nur ein Vakuum an politischem Willen auf, das wiederum durch ein breites Desinteresse in der Bevölkerung begründet ist.

wolfgang.boehm@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2013)

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