Kopf: 'Täglich gehen Menschen in Pension, die gebraucht werden'

PK 'MINDESTSICHERUNG UND ARBEITSMARKTDATEN FUeR AUGUST': KOPF
PK 'MINDESTSICHERUNG UND ARBEITSMARKTDATEN FUeR AUGUST': KOPFAPA/GEORG HOCHMUTH
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Trotz steigender Arbeitslosigkeit hält AMS-Chef Kopf die Anhebung des tatsächlichen Pensionsalters auf 60 Jahre für "machbar".

Die Österreicher gehen zu früh in Pension. Am Freitag einigten sich SPÖ und ÖVP darauf, das tatsächliche Pensionsanstrittsalter bis zum Jahr 2018 von derzeit 58,4 auf 60 Jahre anzuheben. In Zeiten steigender Arbeitslosigkeit - im November kletterte sie um knapp elf Prozent auf mehr als 380.000 - ist das allerdings kein leichtes Unterfangen, wenn die verhinderten Frühpensionisten nicht beim Arbeitsmarktservice (AMS) landen sollen.

"Bei der derzeitigen Entwicklung ist dieses Vorhaben sehr schwierig. Ältere sind verstärkt von Arbeitslosigkeit betroffen", sagte AMS-Chef Johannes Kopf am Montagabend in der ZIB 2. Trotzdem sei das Ansinnen der Bundesregierung "richtig" und "machbar": "Wenn wir über das Thema Frühpension reden, haben wir ein Bild vor Augen von Menschen, die nicht mehr wollen, nicht mehr können und die auch von den Betrieben nicht mehr gewollt werden." Es gingen aber jeden Tag viel mehr Menschen in Pension, "die noch gebraucht werden, die noch gesund sind und die auch weiter arbeiten würden unter den richtigen Rahmenbedingungen", so Kopf. Hier gelte es, Anreize zu setzen.

Die Arbeitslosigkeit in der Gruppe der über 60-Jährigen stieg im November um 23 Prozent auf knapp 76.000.

Interview in der "ORF"-Tvthek

Später in Pension: Wie SPÖ und ÖVP Finanzlöcher füllen

(Red.)

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