Wien wird zur Drehscheibe für den Iran

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Vor den Atomverhandlungen kommt am Mittwoch Irans Ölminister nach Wien. Ein Treffen mit dem Ölkonzern OMV ist möglich.

Wien. Außenamtsstaatssekretär Reinhold Lopatka hat erfolgreich in Teheran antichambriert. Es ist ihm gelungen, die nächste Runde der Atomgespräche nach Wien zu lotsen. Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich) sowie Deutschland und der Iran werden am 9. und 10. Dezember in Österreich über technische Details des Genfer Abkommens verhandeln – auf Ebene der Politischen Direktoren der jeweiligen Außenämter. Kerry, Lawrow und die anderen Chefdiplomaten sind diesmal nicht dabei.

Das diplomatische Engagement Österreichs fördert möglicherweise auch das Geschäft. Das erhoffen sich zumindest jene Manager, die am Freitag zu einer viertägigen Reise nach Teheran aufbrechen. Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer, führt die Delegation an. An Bord sind Vertreter von Plasser&Theurer, Voest Schienen, Doka, ILF, Doppelmayr, AVL List und anderen Firmen, die ihr Geld mit Infrastrukturprojekten verdienen.

Ö-Delegation in Teheran

Die Islamische Republik plant Großinvestitionen. Näheres wird die österreichische Delegation bei Treffen mit Industrieminister Mohammed Reza Nematzadeh, Straßenbauminister Abbas Akhondi und Teherans Bürgermeister, Mohammed Bagher Ghalibaf, erfahren. Anders als im Öl- und Bankensektor sind die meisten Industriedeals nicht durch UN-Sanktionen untersagt.

Heute, Mittwoch, soll Irans Ölminister, Bijan Namdar Zangeneh, in Wien am Opec-Treffen teilnehmen. Der Ölkonzern OMV wollte nicht bekannt geben, ob eine Unterredung mit ihm geplant ist. „Wir geben über Geschäftstermine grundsätzlich keine Auskunft.“ (cu)

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