Bill Clinton taucht nicht auf: Rätselraten in Wien

Screenshot Twitter
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Ex-US-Präsident Bill Clinton sollte beim Wiener Dialogforum eine Rede halten, erschien jedoch nicht. Dafür traf ihn US-Botschafterin Andrea Wesner, die ein Foto mit ihm twitterte.

Ex-US-Präsident Bill Clinton ist am Mittwochabend nicht wie angekündigt zu der geplanten Galaschlussveranstaltung des Center for Global Dialogue and Cooperation (CGDC) erschienen: Die Veranstaltung begann mit einer Stunde Verspätung. Dann wandte sich der ebenfalls geladene frühere NATO-Europachef Wesley Clark an die Festgäste: "Bill Clinton war leider nicht der Lage, sein Versprechen zu erfüllen". Er sei "am anderen Ende der Stadt". Das Programm der Veranstaltung musste kurzfristig umgestellt werden.

Die Organisatoren betätigten, dass Bill Clinton sich zwar in der Bundeshauptstadt aufhielt, doch man wisse nicht, wieso er der Veranstaltung ferngeblieben sei, sagte eine Sprecherin der CGDC, ohne nähere Details zu nennen. Ob eine plötzliche Erkrankung der Grund der Absage war, blieb offen. Die Gerüchte reichten von Gesundheitsproblemen über Sicherheitsbedenken bis zu Differenzen mit dem Veranstalter. Noch am Vortag hatte Clintons Personenschutz das Palais Liechtenstein begutachtet.

Foto mit Botschafterin

Einen Teil des Geheimnisses lüftete später US-Botschafterin Alexa Wesner, die ein Foto mit dem früheren Präsidenten, der darauf quicklebendig wirkte, via Twitter absetzte. "Habe gerade Bill getroffen", schrieb sie. Die Clinton-Stiftung verändert die Welt." Sie traf am Abend, während der Veranstaltung im Palais Liechtenstein mit ihm zusammen. Wie die "Presse" erfuhr, flog Clinton noch Mittwochabend um 21.20 Uhr vom Flughafen Schwechat ab. Bereits am Nachmittag war der Ex-Präsident in einem Starbucks-Café in der Wiener Innenstadt gesehen worden.

Der frühere Verteidigungsminister Werner Fasslabend hatte seinerseits zuvor bei der Veranstaltung des Center for Global Dialogue and Cooperation (CGDC) auf Journalistenfragen geantwortet, die Sekretärin Clintons habe ihn nach der Ankunft in der Bundeshauptstadt noch angerufen. Der frühere NATO-Europa-Oberbefehlshaber Wesley Clark kommentierte die Angelegenheit mit den Worten: "Clinton ist offenbar nach Wien gekommen. Doch ich weiß nicht, ob er noch hier ist."

Gage von einer halben Million Dollar

Beim Dialogforum wurde EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso im Gartenpalais Liechtenstein mit dem CGDC-Award 2013 ausgezeichnet. Clinton hätte ihm den Preis überreichen und eine Rede über Eurasien halten sollen. Gerüchten zufolge ließ er sich seine Dienste mit einer halben Million Dollar entlohnen.

Die Veranstaltung war eine Initiative Von Stamen Stantchev, einem bulgarischen Geschäftsmann. Er veranstaltet regelmäßig diese Dialogveranstaltungen, zu denen er prominente Gäste einlädt und Ihnen Preise verleiht. Dieses Jahr wurde neben Barroso auch Felix Baumgartner, der umstrittene kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew (in Abwesenheit) sowie Mikhail Safarbekovich Gutseriev, ein russischer Öl-Milliardär und Eigentümer von Russneft geehrt. Im Bord von Stantchevs „Center for Global Dialog and Cooperation“ nehmen der frühere Verteidigungsminister Werner Fasslabend, der ehemalige Generalsekretär des Europarats, Walter Schwimmer, und Natalia Corrales-Díez, von Avant-Gardist, einer Agentur, die soziales Engagement wohlhabender Kunden organisiert.

(APA)

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