EZB senkt Inflationsprognose, die Zinsen aber nicht.
Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet trotz der wirtschaftlichen Belebung im nächsten Jahr eine weiter abnehmende Inflation in der Eurozone. Die Ökonomen senkten ihre Prognose für die Teuerungsrate 2014 von 1,3 auf 1,1Prozent. „Wir dürften eine längere Phase niedriger Inflation erleben“, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt.
Die Währungshüter hatten ihren Leitzins im November auf das Rekordtief von 0,25Prozent gedrückt, um die Gefahr einer Deflation – eines Preisverfalls auf breiter Front – frühzeitig zu bannen.
2015 soll die Teuerungsrate auf 1,3Prozent steigen, das wäre immer noch weniger als in diesem Jahr mit 1,4Prozent. Die EZB spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Draghi erwartet eine schrittweise Aufwärtsbewegung in Richtung dieser Marke.
Auch Einlagezins bleibt gleich
Den Leitzins hat die EZB am Donnerstag nicht angetastet. Der Zins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Notenbank refinanzieren können, wurde auf dem Rekordtiefstand von 0,25Prozent belassen, wie die EZB am Donnerstag mitteilte. Bankvolkswirte hatten dies erwartet.
Im November hatte die EZB die Märkte noch mit einer Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte überrascht. Auch der Zins für Bankeinlagen bei der EZB bleibt unverändert – bei null Prozent. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.12.2013)