Haselsteiner: "Die Westbahn wird ein Geschäft"

PK STRABAG SE 'JAHRESERGEBNIS 2010': HANS PETER HASELSTEINER
PK STRABAG SE 'JAHRESERGEBNIS 2010': HANS PETER HASELSTEINERAPA/HANS KLAUS TECHT
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Die private Westbahn werde es auch noch in fünf geben, versichert Kernaktionär Haselsteiner. Er zeigt sich erfreut über die ÖBB-Preiserhöhung.

Der Gründer und Kernaktionär der Westbahn-Mutter Rail Holding, Hans-Peter Haselsteiner, zeigt sich im Interview mit der "Kleine Zeitung" optimistisch. Derzeit sei man zwar im Rahmen des Budgets, aber noch weit weg davon, ohne Hilfe der Gesellschafter überleben zu können. Der Verlust sei "nicht lustig, aber nicht bedrohlich", meint er. "Ich bin überzeugt, die Westbahn wird ein Geschäft". Entscheidend für die weitere Entwicklung werde die Inbetriebnahme des neuen Wiener Hauptbahnhofs 2014/15 sein.

Westbahn bleibt am Westbahnhof

Die Westbahn werde am Westbahnhof bleiben, das könne ein Vorteil sein, argumentiert Haselsteiner. Falls die ÖBB allerdings doch nicht alles zentralisieren wolle, würde ein Bespielen beider Bahnhöfe für die Westbahn hohe Investitionen bedeuten.

Trotz allem werde es die Westbahn auch in fünf Jahren noch geben, versichert Haselsteiner. Das Monopol der ÖBB komme nie wieder. Bei den nächsten Streckenprivatisierungen spätestens 2019 sieht er eine Herausforderung. Erfreut zeigt sich der Bauunternehmer auch über die jüngst angekündigte Preiserhöhung bei der Staatsbahn: "Zehn Prozent Preiserhöhung für Wien-Linz ist nicht unerheblich, ein Minischritt Richtung kostengerechter Preise." Für die Westbahn mache die ÖBB den Preisrahmen. Damit bestätigt er, dass auch bei der Westbahn nun die Preise angepasst werden.

Rechtsstreit: Haselsteiner will nach Brüssel

Der Rechtsstreit zwischen den beiden Anbietern bleibt bestehen: Bei der Wettbewerbsklage habe die Mediation nichts ergeben, nun müsse man nach Brüssel gehen, kündigt Haselsteiner an. Vor zwei Jahren, im Dezember 2011, hat die mehrheitlich private Westbahn zwischen Wien und Salzburg den Bahnbetrieb aufgenommen. Die Westbahn-Muttergesellschaft Rail Holding AG gehört zu 46,90 Prozent der Haselsteiner-Familienprivatstiftung, 28,0 Prozent hält die französische Staatsbahn SNCF und 25,10 Prozent die Schweizer Augusta Holding.

(APA)

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