Ex-US-Präsident sagte Termin mit Irans Teilnehmer an Opec-Konferenz ab.
Wien. Bill Clinton versetzte in Wien nicht nur EU-Kommissar José Manuel Barroso und die anderen Teilnehmer der Gala des Center for Dialogue and Cooperation (CGDC). Der ehemalige US-Präsident sagte auch kurzfristig einen Termin mit Irans Ölminister, Bijan Namdar Zanganeh, ab. Das erfuhr „Die Presse“ aus mehreren Quellen.
Angesetzt war das Treffen mit dem Regierungsmitglied der Islamischen Republik für Donnerstagabend im Wiener Hotel Intercontinental. Dort hielt Zanganieh den ganzen Tag über Hof. Er empfing einen Manager internationaler Ölkonzerne nach dem anderen. OMV-Chef Gerhard Roiss machte ihm ebenso seine Aufwartung wie die Repräsentanten von Shell und ENI. Nach der jüngsten Annäherung im Atomstreit bringen sich die Energiefirmen in Stellung für Geschäfte nach Aufhebung der UN-Sanktionen.
Welches Ziel Clinton bei einer Unterredung mit Irans Ölminister verfolgt und ob er im Auftrag des Weißen Hauses gehandelt hätte, ist unklar. Offizieller Zweck der Reise Clintons war die Teilnahme an einer Veranstaltung des Center for Global Dialogue and Cooperation. Der ehemalige US-Präsident kam am Mittwoch nach Wien, aber nicht zur Gala. Nach Recherchen der „Presse“ hatten ihn US-Behörden rechtzeitig gewarnt, dass der Generalsekretär des Dialogzentrums, der Bulgare Stamen Stantschew, am Vortag (nicht rechtskräftig) zu elf Jahren Haft verurteilt worden war. (cu)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2013)