Ein paar Erkenntnisse aus dem tiefen Fall des einst so mächtigen nordkoreanischen „Onkels“ Jang Song-thaek.
Ein paar Erkenntnisse aus dem tiefen Fall des einst so mächtigen nordkoreanischen „Onkels“ Jang Song-thaek.
Erstens: Der südkoreanische Auslandsgeheimdienst NIS hat offenbar ein paar ganz gute Quellen im abgeschotteten Norden. Er meldete die Entmachtung Jangs schon vergangene Woche.
Zweitens: Die mit Nordkorea befassten chinesischen Nachrichtendienste und Diplomaten sind offenbar nicht ganz so gut: „Wir verstehen die Situation nicht“, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenamts. Wenigstens ehrlich. Immerhin, der ausgeschaltete Jang galt als Chinas Mann in Pjöngjang.
Drittens: Wenn „der Onkel“ tatsächlich über außereheliche Affären, Liebeleien in den Hinterzimmern von Luxusrestaurants, Drogenkonsum und Casinobesuche gestolpert ist, müssten schon bald sämtliche Spitzenkommunisten Nordkoreas von der politischen Bildfläche verschwunden sein. Für den Jungdiktator hieße es dann wohl: Kim Jong-un, allein im Pjöngjanger Regierungspalast.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2013)