„Sterilisiert“-Sager: Sanktionen für Lehrer

(c) Clemens Fabry
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Der Pädagoge ist nach einem heftigen Leserbrief bis Weihnachten freigestellt. Bis dahin will die Schule entscheiden, was weiter passiert.

Jener Lehrer des Stiftsgymnasiums Seitenstetten (NÖ), der mit einem Leserbrief für Empörung sorgte, ist vorerst bis Weihnachten vom Dienst freigestellt. Das bestätigte der Direktor der Schule gegenüber DiePresse.com. Ein Disziplinarverfahren wurde eingeleitet, am Mittwoch gibt es eine Anhörung im niederösterreichischen Landesschulrat. Wie es für den Pädagogen Josef S. weitergeht, ist noch unklar. 

Über die berufliche Zukunft des Lehrers werde man – gemeinsam mit dem Kollegen und dem Landesschulrat – nach Ende des Verfahrens entschieden, heißt es aus der Direktion. Man hoffe, dass dieses bis Weihnachten abgeschlossen sei. Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) forderte inzwischen eine Untersuchung, ob die Äußerungen des Pädagogen strafrechtlich relevant seien.

"Sie gehören ja sterilisiert"

In dem Brief an das Nachrichtenmagazin „Profil“ schrieb der Lehrer unter anderem an eine Journalistin: „Sie gehören ja aus dem Verkehr gezogen und sterilisiert, damit sich so etwas nicht auch noch weitervermehrt. Ihre Redaktion gehört angezündet und eingeäschert und das Hetzblatt 'profil' verboten.“

Die Schule distanzierte sich bereits am Montag. „Die von ihm als Privatperson in völlig überzogener Erregung getätigten Aussagen sind durch nichts zu entschuldigen, wir bedauern sie sehr, und sie haben mit der Linie unserer Schule in keinster Weise etwas gemeinsam.“ Politisch zog Josef S. die Konsequenzen: Er trat als ÖVP-Gemeinderat und Gemeindeparteiobmann zurück. 

(Red.)

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