Griechenland bekommt "unerwartet" eine Milliarde Euro

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und Griechenlands Finanzminister Yannis Stournaras
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem und Griechenlands Finanzminister Yannis Stournaras APA/EPA/OLIVIER HOSLET
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Dass die europäischen Finanzminister am Dienstag neue Hilfsgelder freigegeben haben, dürfte Griechenlands Yannis Stournaras überrascht haben.

Die Eurozone wird dem hoch verschuldeten Griechenland nach Angaben von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem noch in dieser Wochen eine Milliarde Euro überweisen. Griechenland habe die Voraussetzungen für die Auszahlung der Tranche aus dem Hilfspaket erfüllt, sagte der niederländische Finanzminister am Dienstag in Brüssel. Dazu gehörten die Modernisierung des öffentlichen Dienstes, Reformen im Justizsystem und Schritte zur Privatisierung zweier Wasser-Versorger. Die Hälfte des Geldes aus dem Euro-Rettungsfonds EFSF werde noch diese Woche fließen. Dijsselbloem zeigte sich zuversichtlich, dass die laufende Prüfung der Geldgeber-Troika in Athen bald abgeschlossen werden kann.

Die Auszahlung kommt insofern überraschend, als am Montagabend die Gläubiger-Troika und die griechische Regierung Gespräche über die Reformbemühungen des Euro-Krisenlandes ergebnislos beendet hatten. Die Gläubiger forderten eine Reform des verschuldeten staatlichen Rüstungsunternehmens EAS, damit Athen eine weitere Hilfstranche in Höhe von einer Milliarde Euro erhält. Der griechische Finanzminister Yannis Stournaras hatte nicht erwartet, dass die europäischen Finanzminister am Dienstag neue Hilfsgelder freigeben würden. Dies sei "nie geplant" gewesen, sagte er noch Montagabend.

Griechenland hängt seit 2010 am Tropf der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF). Zwar verabschiedete das Parlament in Athen vergangene Woche einen Sparhaushalt.

(APA/Reuters)

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