Jeder sechste Arbeitsplatz in der Kernbank soll wegfallen. Mehr als 100 Millionen Euro soll in der Verwaltung eingespart werden.
Die BayernLB will im Rahmen eines Sparprogramms bis zu 500 Jobs streichen. Damit baut Deutschlands zweitgrößte Landesbank jeden sechsten Arbeitsplatz in der Kernbank ab. Die BayernLB wolle den Verwaltungsaufwand in dem Bereich nachhaltig von heuer rund 700 Mio. Euro auf etwa 570 Mio. Euro im Jahr 2017 senken, schrieb der Vorstand in einem Brief an die Mitarbeiter, der Reuters am Mittwoch vorlag. Zwei Drittel der Einsparungen würde durch die Senkung von Sachkosten erreicht, ein Drittel müsse jedoch auch beim Personal eingespart werden.
Das habe zur Folge, "dass wir zwischen 450 und 500 Stellen bis zum Jahr 2017 abbauen müssen", schreibt der Vorstand. "Wir sind uns bewusst, dass dieser Schritt schmerzhaft und für unsere gesamte Organisation herausfordernd ist. Ein entsprechender Personalabbau ist jedoch für die nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und damit für die Zukunft der BayernLB unvermeidlich."
Keine betriebsbedingten Kündigungen
Das Geldhaus, das mehrheitlich dem Land Bayern gehört, hat konzernweit knapp 9500 Mitarbeiter. In der vom nun angekündigten Stellenabbau betroffenen Kernbank sind es rund 3000. Schon bis 2015 will die Bank den Verwaltungsaufwand um 100 Millionen auf rund 600 Mio. Euro drücken. "Um dies zu erreichen, ist es essenziell, dass wir rasch vorankommen", schreibt der Vorstand. Unter anderem solle der Kreditprozess und die IT gestrafft und der Produktkatalog angepasst werden. Außerdem will das Münchner Geldhaus die verbliebenen ausländischen Filialen weiter verschlanken.
Vom Stellenabbau sind Finanzkreisen zufolge vor allem Mitarbeiter in der Verwaltung und der Abwicklung von Geschäften betroffen. Die Bank will den Stellenabbau vor allem über das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern, natürliche Fluktuation und Teilzeitmodelle erreichen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bei der BayernLB noch bis Ende 2015 ausgeschlossen. Zudem wären Kündigungen nach Einschätzung von Experten angesichts der vielen beamtenähnlichen Verträge bei der BayernLB kaum machbar.
(APA/Reuters)