Nähert sich das Thermometer Extremwerten, Minusgraden im Winter und Hitzerekorden im Sommer, erlebt auch die Krimizeit ihre Hochblüte. "Die Presse"-Krimikritiker Peter Huber stellt die zehn besten Krimi und Thriller vor, die 2013 (auf Deutsch) erschienen sind.
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Ian Rankin: "Mädchengrab"17 Mal ließ Rankin den rüpelhaften und unorthodoxen Polizisten John Rebus, dem Dienstvorschriften ein Gräuel sind, ermitteln. Dann schickte er ihn in Pension und erschuf eine neue Figur. Mit "Mädchengrab" kehrt Rebus nach fünfjähriger Pause nun aber wieder zurück. Und das ist gut so. Ian Rankin: "Mädchengrab", übersetzt von Conny Lösch, Manhattan, 507 Seiten, 20,60 Euro.
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Pete Dexter: "Paperboy"Im Zentrum der Geschichte stehen die Jungjournalisten Ward James und Yardley Acheman, die versuchen, die Unschuld des zu Tode verurteilten Hillary van Wetter zu beweisen. Gelingt ihnen das, winkt der begehrte Pulitzerpreis. Dexter hat einen desillusionierenden, atmosphärisch dichten und fesselnden Roman über die Beugung der Wahrheit geschrieben. wurde kürzlich verfilmt. Pete Dexter: "Paperboy", übersetzt von Bernhard Robben, liebeskind, 319 Seiten, 14,99 Euro.
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Joe R. Lansdale: "Dunkle Gewässer"Mit der Suche nach dem versteckten Geld aus einem Bankraub beginnt die Odyssee von Sue Ellen und ihren Freunden in Joe R. Lansdales "Dunkle Gewässer". Sein Buch ist eine bluttriefende Noir-Interpretation von Mark Twains Klassiker "Huckleberry Finn". Joe R. Lansdale: "Dunkle Gewässer", übersetzt von Hannes Riffel, Tropen bei Klett-Cotta, 320 Seiten, 20,50 Euro.
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J.R. Moehringer: "Knapp am Herz vorbei"Einfühlsames Porträt des legendären US-Bankräubers Willie Sutton und gleichzeitig subtile Abrechnung mit dem Bankensystem. Moehringer räumt auch mit dem Mythos der goldenen Zwanzigerjahre auf. "Das Jahrzehnt hat mit einer Depression angefangen und mit einer Depression aufgehört, und dazwischen gab es viele nervenaufreibende Tage", sagt Sutton einmal. J. R. Moehringer: "Knapp am Herz vorbei", übersetzt von Brigitte Jakobeit, S. Fischer Verlag, 448 Seiten, 20,60 Euro.
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William Shaw: "Abbey Road Murder Song"Im London des Jahres 1968 ist es absolut unüblich, dass Polizistinnen ermitteln und eigene Theorien äußern. Sie dürfen nicht einmal das Dienstfahrzeug steuern. Auch Rassismus prägt das Leben in der Stadt. Die Beatles stehen stellvertretend für jenen Umbruch, zu dem viele Menschen noch nicht bereit sind. Shaw schreibt atmosphärisch dicht und hat eines der charmantesten Ermittlerpaare der modernen Kriminalliteratur geschaffen. William Shaw: "Abbey Road Murder Song", übersetzt von Conny Lösch, Suhrkamp nova, 475 Seiten, 15,50 Euro.
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Cathi Unsworth: "Opfer"Gekonnt erzählt die Autorin auf zwei Zeitebenen von den Geschehnissen rund um einen vermeintlichen Ritualmord in den 1980er-Jahren und dessen Enträtselung knapp 20 Jahre später. Vieles ist in "Opfer" nicht so, wie es scheint. Schicht für Schicht kratzt Unsworth der nur vordergründig idyllischen Stadt ihren Lack ab. Was bleibt, ist wenig glanzvoll. Cathi Unsworth: "Opfer", übersetzt von Hannes Meyer, Suhrkamp nova, 384 Seiten, 15,50 Euro.
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Patrícia Melo: "Leichendieb" "Brazilian Breaking Bad" - so könnte man das Buch auch nennen. Melo erzählt die Geschichte eines absolut unmoralischen Mannes, der sich keiner Ausrede zu schade ist, um sein längst nicht mehr zu rechtfertigendes Handeln schönzureden. Er wird zum Verbrecher, will aber weiter der gute Mensch von nebenan sein. Das liest sich erfrischend grotesk. Patrícia Melo: "Leichendieb", übersetzt von Barbara Mesquita, Tropen Verlag, 203 Seiten, 19,50 Euro.
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Christopher Brookmyre: "Die hohe Kunst des Bankraubs"Gleich zu Beginn lässt der Autor Mafioso Harry in Mexiko ein politisch unkorrektes, aber hoch ökonomisches Plädoyer für den Blowjob halten. Dass ihm das Schreiben Spaß macht, merkt man auf jeder Seite. "Die hohe Kunst des Bankraubs" ist zweifellos einer der unterhaltsamsten Krimis des Jahres. Christopher Brookmyre: "Die hohe Kunst des Bankraubs", übersetzt von: Hannes Meyer, Galiani, 381 S., 15,50 €.
Dennis Lehane: "In der Nacht" 80 Jahre nach Abschaffung der Prohibition in den USA erzählt Lehane die Geschichte von Joe Coughlin, der in Florida zum mächtigsten Rum-Schmuggler seiner Zeit aufsteigt. Der Autor hat ein Gangster-Epos allerhöchster Güte geschrieben, das der kniffligen Frage nachgeht, ob es zwischen "Gesetzlosen" und "Gangstern" einen Unterschied gibt. Der ideale Weihnachtstipp für Leser anspruchsvoller Spannungsliteratur. Dennis Lehane: "In der Nacht", übersetzt von Sky Nonhoff, Diogenes, 583 Seiten, 23,60 Euro.
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Adrian McKinty: "Der katholische Bulle"McKinty schreibt schnörkellos und mit trockenem Humor. Er wird von Buch zu Buch besser. Gekonnt und atmosphärisch dicht erzählt er von einem Nordirland im Ausnahmezustand. Es ist das Jahr 1981. Seine Charaktere berühren, weil sie lebensecht sind. Es gibt, ähnlich wie bei dem kürzlich verstorbenen US-Krimigroßmeister Elmore Leonard, kein simples Gut und Böse. Adrian McKinty: "Der katholische Bulle", übersetzt von Peter Torberg, Suhrkamp Nova, 383 Seiten, 20,60 Euro.
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Die 10 Thriller des Jahres 2013
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