Neuer Kulturpfad zwischen Brünn und Wien

Der neu geschaffene Kulturpfad "Auf den Spuren der Moderne" führt durch das architektonische Erbe in Südmähren und dem nordöstlichen Österreich.

Ein grenzübergreifendes Kulturprojekt zwischen Tschechien und Österreich geht dieser Tage an den Start: Der neu geschaffene Kulturpfad "Auf den Spuren der Moderne" führt durch das architektonische Erbe in Südmähren und dem nordöstlichen Österreich und reicht von der Villa Dusan Jurkovic in Brno (Brünn) über das Josef-Hoffmann-Museum in Brtnice bis ins Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK).

"Besuche von Häusern, die mit bedeutenden Persönlichkeiten verbunden sind, die in den Häusern lebten und arbeiteten, werden zu einem neuen Phänomen des Fremdenverkehrs", heißt es auf der Website des von der EU geförderten Projekts "Spuren - Architektur- und Museumsroute". Zentraler Ankerpunkt ist das Hoffmann-Museum, das sowohl vom MAK als auch von den Mährischen Galerien Brno gemeinsam bespielt wird. Das Geburtshaus des tschechischstämmigen Architekten ließ dieser im Jahr 1907 nach seinen Entwürfen im Stil der Wiener Moderne umgestalten.

Pfad mit acht Stationen

Insgesamt umfasst der Pfad, für den es auch eine eigene Handy-App gibt, acht Stationen: Den Beginn macht das Gustav-Mahler-Haus in Jihlava (Iglau) nordwestlich von Brünn, in dem der Komponist bis zu seinem 15. Lebensjahr wohnte. Seit einigen Jahren ist hier eine Dauerausstellung zu sehen. In Brtnice (Pirnitz) - der zweiten Station der Route - befindet sich das Josef-Hoffmann-Geburtshaus. Die dortige Dauerausstellung veranschaulicht die künstlerischen Einflüsse, die der Erbauer des österreichischen Pavillons in den Giardini der Biennale Venedig als einer der wichtigsten Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts in seinem Heimatort empfing. Nach Ivancice führt die Besucher des Kulturpfads schließlich die Alfons-Mucha-Dauerausstellung im ältesten Haus am Marktplatz, in dem der Grafiker 1860 zur Welt kam. Die Schau widmet sich der lebenslangen Beziehung des Künstlers zu seiner Geburtsstadt.

Weiter geht es im 1873 gegründeten und zwischen 1999 und 2001 umfangreich sanierten Kunstgewerbemuseum in Brünn, das heute Teil der Mährischen Galerie ist. Hier findet sich auch ein eigenes "Josef-Hoffmann-Kabinett" mit einer Dauerausstellung. Seit dem Jahr 2011 ist auch die ehemalige Villa des slowakischen Architekten Dusan Jurkovic als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Bereits im Jahr 1906 wurde das Haus, das von der englischen und der Wiener Moderne inspiriert ist, mit einer Ausstellung zu Architektur und Kunstgewerbe eröffnet.

Ebenfalls in Brünn befindet sich die Leos-Janacek-Gedenkstätte, die neben dem Haus des Komponisten auch das Areal der ehemaligen Orgelschule umfasst. Ludwig Mies van der Rohe war Ende der 1920er Jahre der Architekt der Villa Tugendhat, die im Rahmen der Tour ebenfalls zu besichtigen ist. Den Abschluss der Route macht schließlich das MAK in Wien, das seit 1871 in dem von Heinrich von Ferstel erbauten Gebäude am Stubenring untergebracht ist und mit der im September eröffneten permanenten Schausammlung "Wien 1900. Design / Kunstgewerbe 1890-1938" eine "zusammenfassende Sicht auf die umwälzende Entwicklung der mitteleuropäischen Kulturszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts" präsentiert.

Infos unter www.spuren.cz

(APA)

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