Der Ärger an den Universitäten ist immer noch nicht verraucht.
Wien. Reinhold Mitterlehner ist um Schadensbegrenzung bemüht: Am Freitag trifft der Minister, der erstmals die Ressorts Wirtschaft und Wissenschaft unter einem Dach vereint, den Chef der Rektorenkonferenz, Heinrich Schmidinger. Und wird versuchen, diesem die Fusion der beiden Ministerien schmackhaft zu machen.
Schmidinger ist, wie die anderen Rektoren, immer noch verärgert und fragt: „Warum hat die Regierung nicht die Landwirtschaft, sondern die Wissenschaft in das Wirtschaftsministerium eingegliedert?“ Die Antwort darauf gibt er sich gleich selbst: „Es wäre politisch nicht zu stemmen gewesen. Mit der Landwirtschaft kann man so etwas nicht machen, mit der Wissenschaft anscheinend schon.“ Es sei ein „Sündenfall“ der ÖVP gewesen, das eigenständige Uni-Ministerium abzuschaffen, so Schmidinger. Auch an der SPÖ übt er harsche Kritik: „Die Sozialdemokraten lassen das Ganze einfach über die Bühne gehen.“
Enttäuscht zeigt sich Schmidinger auch von Bundespräsident Heinz Fischer. Diesen hat er darum gebeten, die Regierung ohne ein eigenständiges Uni-Ministerium nicht anzugeloben. Dass Fischer sagte, dass es „relevantere Existenzfragen“ als die Fusion dieser Ministerien gibt, sei verwunderlich. (j.n.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.12.2013)