Hypo-Alpe-Adria bekommt einen neuen Chef

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Wie die "Presse" exklusiv in Erfahrung bringen konnte, wird Alexander Picker Nachfolger von Gottwald Kranebitter.

Der Salzburger Alexander Picker wurde heute zum Nachfolger vom ehemaligen Hypo Alpe Adria-Chef Gottwald Kranebitter bestellt. Picker ist bereits seit 2011 für die Hypo tätig und arbeitete zuletzt als CEO der Bosnien-Tochter der Bank. Im Jahr 2011 wechselte die Hypo in Slowenien mehrere Manager aus und setzte Picker dort als Generaldirektor ein. Picker ist es gelungen, in Slowenien aufzuräumen.

Der 51 Jahre alte Manager ist vorerst für drei Jahre bestellt. "Die Entscheidung erfolgte nach Abschluss eines öffentlichen Auswahlverfahrens", schreibt die Bank. Der Posten des Vorstandschefs war bereits seit 15. August, dem Tag des Rücktritts von Gottwald Kranebitter, vakant.

Jobantritt mit neuem Jahr

"Meine Erfahrung in Südosteuropa und in der Hypo haben mich gelehrt, dass Ergebnisse hier mit überdurchschnittlichem Einsatz, klarer Struktur, Teamwork und Konsequenz erarbeitet werden müssen", sagt der designierte Vorstandschef der staatlichen Problembank.   Osteuropa-Erfahrung hat Picker viel - hervorsticht aus seinem Lebenslauf allerdings seine Tätigkeit für die ATF Bank als CEO von November 2007 bis Dezember 2010. Die Ex-ATF-Mutter UniCredit Bank Austria fuhr Riesenverluste mit der kasachischen Bank ein. Die Österreicher hatten die defizitäre Kasachstan-Bank 2007 um 1,6 Mrd. Euro gekauft und heuer mit 30. April wieder verkauft - mit einem Verlust von unterm Strich rund 2 Mrd. Euro. Der Verkauf brachte nur 429 Mio. Dollar.

Picker, der seinen heiklen neuen Job am 1. Jänner 2014 antritt, sei "sich der Bedeutung der Aufgabe für die Bank, die Republik Österreich als Eigentümerin sowie tausenden Mitarbeitern und Kunden bewusst", sagte der designierte Vorstandschef laut einer Aussendung der Bank zu seiner Bestellung.

Osteuropaerfahrung

"Mit Picker begrüßen wir einen versierten Fachmann an der Vorstandsspitze der Hypo Alpe Adria, der sowohl hinsichtlich des Bankgeschäfts als auch der Region und der besonderen Situation der Bank umfangreiche Erfahrung mitbringt", so Hypo-Alpe-Adria-Aufsichtsratschef Klaus Liebscher. Picker werde samt seinen Vorstandskollegen "die vielschichtigen Herausforderungen bei der Restrukturierung, Privatisierung und dem Abbau bestmöglich bewältigen", so Liebscher.

Die bisherigen Vorstände Wolfgang Edelmüller (Risiko, Vorsitzendenstellvertreter), Johannes Proksch (Finanzen) und Rainer Sichert (Organisation/IT) bleiben in ihren Funktionen tätig, teilte die Bank mit.

(Red./höll)

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