Bei der Geldanlage lautet eine weit verbreitete Empfehlung: streuen. Ein Vermögensverwalter hält es nun für sinnvoll, zwölf Prozent seines Kapitals in das beliebte Edelmetall zu stecken.
Gold hat Anlegern zuletzt bedingt Freude bereitet. Den August beendete das Edelmetall, trotz der jüngsten Aufwärtsbewegung, im Minus. Seit Anfang Mai macht der Verlust rund sechs Prozent aus. Zahlreiche Gold-ETFs hatten jüngst mit massiven Mittelabflüssen zu kämpfen. „Damit sind die Gold-ETF-Bestände in drei Monaten in Folge gesunken“, schreibt die Commerzbank in einer Analyse. Auch wenn es im liquidesten Gold-ETF-Produkt zuletzt wieder Zuflüsse gab, sei es für die „Ausrufung einer Trendwende noch zu früh“, schreibt Autor Carsten Fritsch.
Geht es nach den Experten des Vermögensverwalters Wisdom Tree, sollten sich Anleger mehr Gold ins Depot legen. Das Edelmetall könne durchaus einen Anteil von zwölf Prozent an einem Portfolio ausmachen, wenn man die positiven Eigenschaften des Edelmetalls „optimal nutzen“ wolle. „Das ist viel mehr als das, was die meisten Anleger unserer Meinung nach derzeit in Gold investieren“, schreibt Nitesh Shah von Wisdom Tree in einem Kommentar.
Verhältnis von Rendite und Risiko
Um zu ermitteln, wie die optimale Allokation von Gold im Gesamtportfolio aussehen könnte, haben die Vermögensverwalter in die Vergangenheit geblickt und sich die Rendite pro eingegangener Risikoeinheit (gemessen an der Sharpe Ratio) für verschiedene Gesamtportfolios angesehen. Die Sharpe Ratio stellt eine Kennziffer dar, die das Verhältnis von Rendite und Risiko bei einer Geldanlageform misst. Dabei gilt: Je höher die Sharpe Ratio, desto besser war das Investment, desto mehr hat sich das Risiko im Verhältnis zum Ertrag ausgezahlt.
Die Vermögensverwalter betrachteten für ihre Analyse den Zeitraum Jänner 1973 bis Juni 2023. Ausgangspunkt war ein Portfolio aus 60 Prozent Anleihen (Bloomberg Barclays US Treasury Total Return Index) und 40 Prozent Aktien (MSCI World Gross Total Return Index) mit einer Sharpe Ratio von 0,37. „Es ist leicht zu erkennen, dass die Sharpe Ratio durch die Beimischung von Gold zu einem herkömmlichen Portfolio aus Aktien und Anleihen verbessert werden kann“, so Shah. Bei einer Goldallokation von zwölf Prozent erreiche die Sharpe Ratio mit 0,41 ihren Höchststand. (red)