Ehemaliger Post- und ÖBB-Chef Heinrich Übleis gestorben

Undatiertes Archivbild von Heinrich Übleis
Undatiertes Archivbild von Heinrich Übleis(c) APA/KURT KEINRATH
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Der SPÖ-Politiker war Manager mehrerer staatsnaher Betriebe. Die SPÖ-Spitze würdigt Übleis als "verkehrspolitischen Visionär".

Der einstige Bautenminister und Ex-Post- und ÖBB-Chef Heinrich Übleis ist gestorben. Das teilte seine Familie am Montag mit. Übleis ist am 14. Dezember im Kreis seiner Familie in seiner Wohnung in Wien verstorben. Er war im 81. Lebensjahr. Die Angehörigen wollten nach Worten seines Sohnes Michael mit der öffentlichen Todesnachricht warten, bis die Beisetzung im engsten Familienkreis erfolgt war. Nach seiner Pensionierung hat sich der sozialdemokratische Ex-Politiker und Ex-Manager staatsnaher Betriebe bei privaten Seniorenwohn- und Pflegeheimprojekten engagiert, die er seine vierte Karriere nannte, bis er krankheitsbedingt kürzertreten musste.

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat sich am Montag tief betroffen zum Ableben des früheren Bautenministers Heinrich Übleis gezeigt. Die SPÖ verliere mit Heinrich Übleis "einen großen Sozialdemokraten und verkehrspolitischen Visionär", der Zukunftsweisendes zur Modernisierung der Infrastruktur in die Wege geleitet und umgesetzt habe.

"Mit Heinrich Übleis verlieren wir einen wichtigen Taktgeber der politischen und öffentlich-wirtschaftlichen Entwicklung Österreichs, der als Minister für Bauten und Technik, aber auch als Post- und ÖBB-Chef bedeutende Impulse für die Zukunft gesetzt hat", schrieben die SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos und Laura Rudas in ihrer Würdigung.

Vranitzky: "Verliere wahren Freund"

Für Ex-Kanzler Franz Vranitzky verliert die Sozialdemokratie mit dem Tod von Übleis einen aufrechten Kämpfer für soziale Gerechtigkeit. "Ich verliere einen wahren Freund, der mich mit seinem sozialen Engagement auch über seine aktive Zeit als Politiker hinaus tief beeindruckt hat", sagte Vranitzky gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Er habe Übleis in seiner Zeit als Bundeskanzler als wichtigen Mitstreiter und verlässlichen Minister erlebt, der in seiner Amtszeit Wesentliches bewegt habe.

Übleis habe in seinem sozialen Engagement die sozialdemokratischen Prinzipien mit Herz und Seele gelebt, betonte auch Kanzler Faymann. "Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen."

Heinrich Übleis

Heinrich Übleis, der 1933 als Arbeitersohn in Edt bei Lambach (Oberösterreich) auf die Welt gekommen war, hatte 1953 bei der Post begonnen, wo er als Werkstudent (Jus) seine ersten Karriereschritte im Staatsbetrieb setzte. 1970 avancierte er zum Sekretär des damaligen Verkehrsministers Erwin Frühbauer. 1979 wurde Übleis zum Generaldirektor der damaligen Post- und Telegraphenverwaltung bestellt. 1985 wechselte er in die Politik, als Minister für Bauten und Technik. In dieser Funktion setzte er erste "Sparautobahn"-Abschnitte durch. 1987 wurde Übleis unter dem damaligen Verkehrsminister Rudolf Streicher ÖBB-Generaldirektor, wo er Mitte 1993 in Rente ging. In der Bahn wird sein Name auch heute noch mit der Einführung der Eurocity-Züge, der Installation des Busdiensts und dem Austrotakt verbunden.

Anmerkung der Redaktion:

(APA)

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