"Scheußliche Verbrechen": Putin besucht Wolgograd

Russia´s President Putin meets a survivor of one of the recent bombings at a local hospital in Volgograd
Russia´s President Putin meets a survivor of one of the recent bombings at a local hospital in Volgograd(c) REUTERS (RIA Novosti)
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Russlands Präsident spricht mit Schwerverletzten und will über den Kampf gegen den Terrorismus beraten. Die USA bieten eine engere Kooperation in Sicherheitsfragen an.

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach den blutigen Terroranschlägen in Wolgograd unangekündigt zu einem Besuch in der südrussischen Stadt eingetroffen. Er wolle mit den lokalen Behörden über den Kampf gegen den Terrorismus beraten, sagte der Kremlchef nach seiner Landung in dem rund 1000 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Ort. Es gebe keine Rechtfertigung für die "scheußlichen Verbrechen", betonte er. Schon in seiner Neujahrsansprache hatte er den Terroristen mit "völliger Vernichtung" gedroht.

Putin besuchte umgehend jenen Platz, an dem sich am Montag ein Mann in einem Linienbus gesprengt hatte. Laut der Nachrichtenagentur Reuters legte er dort einen Strauß roter Rosen nieder, sprach mit den Anwohnern und betrachtete minutenlang die Kerzen. Danach fuhr der Präsident ins Krankenhaus der Stadt, um dort einige Schwerverletzte zu besuchen.

Bei den beiden Bombenanschlägen am Sonntag im Wolgograder Bahnhof und am Montag in einem öffentlichen Bus sind bisher 34 Menschen ums Leben gekommen, 72 weitere Personen wurden teilweise schwer verletzt. Die Attentate fanden innerhalb von nur 24 Stunden statt - und die Sorge vor neuen Anschlägen macht sich breit. Denn in fünf Wochen sollen im russischen Sotschi die Olympischen Winterspiele beginnen - der Ort ist weniger als 700 Kilometer von Wolgograd entfernt. Grund der Befürchtungen ist die Ankündigung von Islamisten aus dem Nordkaukasus, die Spiele „mit allen Mitteln" verhindern zu wollen.

USA bieten engere Zusammenarbeit an

Die USA boten Russland für Olympia eine engere Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen an. Washington sage Moskau "volle Unterstützung" für die Vorbereitung der Spiele zu, teilte das Weiße Haus mit. Putin bot seinerseits US-Präsident Barack Obama in einem Neujahrsschreiben an.

In der Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus kamen unterdessen drei Menschen durch Sprengsätze ums Leben. Vier Polizisten wurden zudem verletzt, als eine Bombe unter ihrem Auto explodierte. In dem Gebiet kommt es fast täglich zu Gefechten zwischen Extremisten und Soldaten.

(APA/dpa/Reuters/Red.)

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