Vor dem Beginn der Friedensgespräche haben die Rebellen die Stadt Bor erobert. Die Regierung bringt tausende Soldaten in Stellung.
Kurz vor Beginn von Friedensverhandlungen für den Südsudan hat Präsident Salva Kiir den Ausnahmezustand über die Bundesstaaten Unity und Jonglei verhängt. Das gab die Regierung des Südsudan via des Kurznachrichtendienstes Twitter bekannt. Wörtlich hieß es dort: "President Kiir has declared a state of emergency for Unity & Junglei states #SouthSudan"
Hintergrund ist die Eroberung der Stadt Bor durch die Rebellen am Neujahrestag. daraufhin schickte die Regierung mehrere tausend Soldaten nach Bor, um die Hauptstadt des Bundesstaates Jonglei wieder von den Rebellen zurückzuerobern, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera am Donnerstag. Kiir habe unterdessen eine Delegation für die Friedensgespräche mit den Rebellen seines ehemaligen Stellvertreters Riek Machar in Addis Abeba zusammengestellt.
Nach Angaben des Roten Kreuzes sind dort zehntausende Menschen auf der Flucht. Sie überquerten den Nil, um Zuflucht im angrenzenden Bezirk Awerial zu suchen. "Auf der Straße zum Fluss sind Tausende Menschen unterwegs, während viele andere auf Boote warten, die sie auf die andere Seite bringen sollen", erklärte die Hilfsorganisation. Die Flüchtlinge bräuchten dringend Unterstützung. Das Rote Kreuz habe damit begonnen, 30.000 Menschen in der Region unter anderem mit Decken, Kochgeräten, Kanistern und Lebensmittel zu versorgen.
Ethnischer Konflikt
Im Südsudan waren Mitte Dezember schwere Kämpfe zwischen Anhängern des Präsidenten Salva Kiir und seines ehemaligen Stellvertreters Machar entbrannt. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen. Der Konflikt hat vor allem ethnische Hintergründe. Es stehen sich Kämpfer der Volksgruppen der Dinka und der Nuer gegenüber, die schon lange verfeindet sind.
Am Silvestertag hatten sich Kiir und Machar auf den Beginn von Friedensgesprächen geeinigt. Diese sollen in den nächsten Tagen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba beginnen. Ziel ist unter anderem eine Waffenruhe.
(APA/dpa)