Bangladesch: Regierungspartei gewinnt Parlamentswahl

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Der Sieg stand wegen des Boykotts der Wahl durch die Oppositionsparteien bereits im Voraus fest.

Bei der Parlamentswahl in Bangladesch hat die regierende Awami-Liga mehr als Zweidrittel aller Mandate gewonnen. Der Sieg der Partei von Ministerpräsidentin Scheich Hasina stand wegen eines Boykotts der Abstimmung durch die wichtigsten Oppositionsparteien bereits im Voraus fest. Insgesamt verfügt die Regierungspartei nun über 232 der insgesamt 300 Mandate.

127 von ihnen fielen aufgrund des Boykottaufrufs von 21 oppositionellen Parteien - darunter die nationalistische BNP - bereits vor dem Urnengang an die Awami-Liga. Am Wahltag konnte die Regierungspartei weitere 105 Sitze dazugewinnen. Die Wahlbeteiligung erreichte am Sonntag in der Hauptstadt Dhaka nach den Angaben der Wahlkommission nur einen Wert von 22,8 Prozent. Wenn die landesweiten Werte ähnlich ausfallen sollten, wäre dies die niedrigste Wahlbeteiligung bei Wahlen in Bangladesch.

Überschattet von Gewalt

Die Wahl war von zahlreichen Gewalttaten überschattet worden. Bei den politisch motivierten Auseinandersetzungen sind mindestens 24 Menschen getötet worden. Das geht aus am Montag veröffentlichten Aufstellungen der Opposition hervor, die allein in den eigenen Reihen 21 Tote zählte.  Polizisten eröffneten unter anderem das Feuer auf tausende Demonstranten, die Wahllokale angriffen, mehr als 200 Wahllokale im ganzen Land in Brand setzten und Stimmzettel verbrannten.

Hintergrund der Gewalt ist ein erbitterter Machtkampf zwischen BNP-Chefin Khaleda Zia und Hasina. Beide Politikerinnen bestimmen seit mehr als 20 Jahren die Geschicke des verarmten Landes in Südostasien, das als Niedriglohn-Land eine Schlüsselrolle für die weltweite Textilindustrie spielt.

(APA/Reuters/dpa)

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