Ab heute werden die Konten bei der Vatikanbank IOR stichprobenartig überprüft.
Rom. Die Vatikanbank IOR hat sich Transparenz verordnet. Heute, Dienstag, beginnen die stichprobenartigen Kontrollen der Konten bei der IOR-Bank und bei der päpstlichen Güterverwaltung Apsa, wie es der Expertenausschuss des Europarats für die Bewertung von Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verlangt hat. Das berichtet die Zeitung „La Stampa“.
Dafür soll der Vatikan einen Platz auf der „Weißen Liste“ der Länder mit transparenten Bankensystemen erhalten. Finanzexperten der US-Firma Promontory Financial, die auf Unternehmensberatung und Bekämpfung von Geldwäsche spezialisiert ist, sind im Dauereinsatz: Sie müssen feststellen, ob die Kontoinhaber tatsächlich die eingetragenen Kleriker oder Ordensgemeinschaften sind und ob die Finanzbewegungen einwandfrei sind. In den vergangenen Monaten sind bereits mehrere inaktive IOR-Konten sowie solche, die nicht den Transparenzstandards entsprechen, geschlossen worden. Damit soll verhindert werden, dass das skandalträchtige Institut weitere Negativschlagzeilen produziert.
50 Prozent der Kontoinhaber bei sind Kongregationen und religiöse Orden, 15 Prozent sind Nuntiaturen (Vatikanbotschaften) und vatikanische Institutionen, 13Prozent sind Geistliche und Vatikanbedienstete, neun Prozent sind Diözesen. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2014)