Nach mehr als 1000 Todesopfern in wenigen Wochen haben sich Regierung und Rebellen nun an einen Tisch gesetzt, um die Feindseligkeiten zu beenden.
Für den Südsudan gibt es erstmals seit Wochen blutiger Gewalt wieder Hoffnung: Die Regierung und die Rebellen rund um den ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar begannen am Dienstag Friedensverhandlungen. Damit soll verhindert werden, dass der jüngste Staat der Welt völlig in den Bürgerkrieg abgleitet.
Die Gespräche, die im Nachbarland Äthiopien stattfinden, sollen zunächst einmal zu einem Waffenstillstand führen. Seit drei Wochen wird im Südsudan gekämpft, dabei kamen mehr als 1000 Menschen ums Leben, 200.000 wurden vertrieben. "Wir haben begonnen, über eine Einstellung der Feindseligkeiten zu verhandeln" zitierte die Nachrichtenagentur Reuters ein Mitglied der Regierungsdelegation
Machtkampf der einstigen Verbündeten
Der Machtkampf hat auch eine ethnische Komponente: Präsident Salva Kiir und wesentliche Teile seiner Regierung gehören dem Volk der Dinka an, Rebellenchef Machar der Ethnie der Nuer, die sich von den Dinka traditionell marginalisiert fühlt. Machar und Kiir kämpften im sudanesischen Bürgerkrieg zeitweise gemeinsam in der SPLM gegen den Norden.
Nach mehr als zwei Millionen Toten über mehrere Jahrzehnte der Kämpfe hinweg erlangte der Südsudan im Juli 2011 endgültig seine Unabhängigkeit. Der Aufbau des bitterarmen Landes kommt aber seither kaum voran, interne Konflikte dominieren. Zudem gibt es weitere Regionen, die eigentlich zum Nordsudan gehören, die sich dem Süden anschließen wollen.
(APA/Reuters/hd)