Goodyear: Arbeiter nahmen Manager in Frankreich als Geiseln

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Die Mitarbeiter eines französischen Werkes fordern von der Firmenleitung höhere Abfindungen. Die Fabrik soll geschlossen werden.

In einem französischen Reifenwerk des US-Konzerns Goodyear wurden seit Montag zwei Führungskräfte von Arbeitern als Geiseln gehalten. Nach rund 29 Stunden wurden die beiden Manager am Dienstag wieder freigelassen. Die an der Aktion beteiligten Mitarbeiter fordern vom Management unter anderem höhere Abfindungen.

Goodyear hatte bereits im vergangenen Jänner die Schließung des Standorts Amiens-Nord mit rund 1200 Mitarbeitern angekündigt. Als Grund wurde von der Unternehmensführung damals geplatzte Verhandlungen mit den Gewerkschaften über Sanierungspläne genannt, die sich über mehrere Jahre hingezogen hätten.

Der französische Unternehmerverband Medef bezeichnete die Geiselnahme als "vollkommen inakzeptabel" und "vorsintflutliche Praktik".

Arbeitnehmervertreter kündigten nach Freilassung der Geiseln eine Besetzung des Werkgeländes im nordfranzösischen Amiens an. Es werde erst geräumt, wenn Goodyear höhere Abfertigungen zahle, hieß es.

Bei den festgehaltenen Führungskräften handelte es sich um den Produktionsleiter und den Personalchef des Standorts in Nordfrankreich. In Frankreich kommt es immer wieder zu militanten Aktionen von Arbeitnehmern. Wirtschaftsvertreter und etliche Politiker werten sie als höchst schädlich für das Image des Industriestandorts Frankreich.

(APA/dpa)

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