Österreicherin soll Fall Gurlitt untersuchen

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Sophie Lillie wurde neben einer weiteren Provenienzforscherin für die Taskforce nominiert, die sich mit dem Raubkunst-Fall beschäftigt.

Die Forschergruppe, die sich mit der unter Raubkunst-Verdacht stehenden Sammlung von Cornelius Gurlitt beschäftigt, bekommt Verstärkung: Die Provenienzforscherinnen Sophie Lillie aus Österreich und die Ungarin Agnes Peresztegi wurden von der Conference on Jewish Material Claims Against Germany nominiert, zu der von Ingeborg Berggreen-Merkel geleiteten Taskforce "Schwabinger Kunstfund" zu stoßen, berichtet die "New York Times". Sie sollen klären, ob die fast 600 Bilder der Sammlung, die im Verdacht stehen Nazi-Raubkunst zu sein, restituiert werden müssen.

Agnes Peresztegi ist europäische Direktorin der Commission for Art Recovery. Kunsthistorikerin Lillie hat jüngst ein Gutachten zu Klimts Beethovenfries vorgelegt, das von den Erben nach Erich Lederer zurückgefordert wird.

Sammlung mit weit mehr als 1000 Werken

In der Wohnung Gurlitts im Münchner Stadtteil Schwabing hatten die Behörden im Frühjahr 2012 die verschollen geglaubte Sammlung seines Vaters Hildebrand Gurlitt beschlagnahmt, der einer von Hitlers Kunsthändlern war. Erst in diesem Herbst war der spektakuläre Fund mit weit mehr als 1000 Werken publik geworden.

Rund 300 Bilder, bei denen es keinen Raubkunst-Verdacht gibt, sollte Gurlitt zurückbekommen. Diese sollen Mitglieder seiner Familie gemalt haben oder sie waren erst nach 1945 entstanden - und gehören dem Sammler damit zweifelsfrei.

Der sehr zurückgezogen lebenden 81-Jährige hatte bisher kein Interesse gezeigt, mit den Behörden zusammenzuarbeiten.

>> Zum "New York Times"-Bericht

(Red./APA)

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