Jaqueline Scheiber schreibt Bücher und teilt ihr Leben als „Minusgold“ auf Instagram. Der „Presse“ erzählt sie, wie es ist, das erste Mal im Leben keine Schulden mehr zu haben, und welche neuen Projekte bei ihr anstehen.
Die Presse: Sie schreiben in Ihrem neuesten Buch „Ungeschönt“ sehr eindringlich über Körperbilder, mentale Gesundheit und darüber, dass Sie ein schwieriges Verhältnis zu Geld haben.
Jaqueline Scheiber: Ich glaube, dass sich Menschen, die mit der Knappheit von Geld aufwachsen, in ein Entweder-Oder entwickeln: Entweder massive Sparsamkeit bzw. die Angst, dass es zu wenig ist, oder man wirft es mit beiden Händen raus, weil man aufholen will, was man sich nie leisten konnte. Und ich glaube, ich bin Letzteres. Für mich war Geld absolut kein tabuisiertes Thema. Ich bin sehr transparent damit aufgewachsen, dass es keines gab und dass wir viele Schulden hatten. Als ich dem entwachsen bin, habe ich gemerkt, dass es für ganz viele Leute aus der sogenannten Mittelschicht total arg ist, ein überzogenes Konto oder Schulden zu haben. Das war so schambehaftet, aber für mich nicht.
Wie kommt es dazu, Schulden schon so früh kennenzulernen?