Deutsche: Zwei Drittel wollen qualifizierte Zuwanderung

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Bisher herrschte bei diesem heiklen Thema in Deutschland Ablehnung vor. Die anhaltend gute Wirtschaftslage dürfte de Stimmungsumschwung gebracht haben. Auch die Einstellung zur EU ist so positiv wie nie.

Das Ergebnis ist nicht nur überraschend, es ist auch überraschend deutlich: Zwei Drittel der Deutschen befürworten eine qualifizierte Zuwanderung von Arbeitskräften. Dies ergab der aktuelle "Deutschlandtrend" des Senders ARD. Jahrelang hatten die Deutschen eine qualifizierte Zuwanderung abgelehnt (bei der Ablehnung solcher Zuwanderer, die gar nicht die Absicht haben, zu arbeiten, gilt das freilich weiterhin). Dass ausgerechnet jetzt, nach der Öffnung des EU-Arbeitsmarkts für Rumänen und Bulgaren mit 1. Jänner, die Stimmung bei der qualifzierten Zuwanderung umschlägt, kommt unerwartet.

Die Analysten der ARD führen das Ergebnis darauf zurück, dass Deutschland vier Jahre des Aufschwungs hinter sich habe und sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nachhaltig entspannt hat. Dies reflektiert sich auch in der abgefragten Stimmung: 79 Prozent der Deutschen beurteilten die Wirtshaftslage als sehr gut oder gut, nur 20 Prozent als schlecht. Dies ist der beste Wert in 16 Jahren der "Deutschlandtrend"-Umfragen.

Rekord-Zustimmung zu EU-Mitgliedschaft

Ebenfalls einen Rekordwert gibt es - in einem EU-Wahljahr besonders relevant - bei der Zustimmung zur Europäischen Union: 40 Prozent der Befragten sind der Meinung, Deutschlands Mitgliedschaft bringe mehr Vorteile als Nachteile, das sind so viele wie nie zuvor in diesem Umfrageformat. 19 Prozent sehen hingegen mehr Nachteile, der Rest sieht die Bilanz ausgeglichen.

(hd)

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