Handgranate in Auto explodiert: SPÖ-Gemeinderat unter Opfern

 Mitarbeiter der Spurensicherung am Tatort in der Odoakergassse in Wien-Ottakring.
Mitarbeiter der Spurensicherung am Tatort in der Odoakergassse in Wien-Ottakring.APA/HERBERT NEUBAUER
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Zwei Männer sind am Wochenende in Wien-Ottakring gestorben, nachdem eine Handgranate in ihrem Auto explodiert war. Der Vorfall gibt weiter Rätsel auf.

In der Nacht auf Samstag ist in Wien-Ottakring eine Handgranate in einem Auto explodiert, zwei Männer wurden dabei getötet. Die Hintergründe des Vorfalles sind nach wie vor rätselhaft. Ein endgültiges Ergebnis der Obduktion der Leichen liegt noch nicht vor. Bei den Opfern handelt es sich um einen 57-jährigen Deutschen und einen Lokalpolitiker aus Oberösterreich. Der 45-Jährige war SPÖ-Gemeinderat in Mondsee.

"Bis zum Vorliegen des Obduktionsergebnisses können wir nichts ausschließen", sagt ein Sprecher der Wiener Polizei, "auch wenn die bisher durchgeführten Zeugenbefragungen auf einen Unfall schließen lassen."

Genaue Todesursache muss geklärt werden

Die Handgranate ist laut Spurensicherung innerhalb des schwarzen BMW X5 mit bulgarischem Kennzeichen gezündet worden. Die beiden Männer haben durch die Explosion massive Verletzungen erlitten. Dadurch sei es theoretisch möglich, dass eventuelle andere Verletzungen - etwa durch ein Messer oder eine Schusswaffe - erst durch die Obduktion festgestellt werden könnten, heißt es seitens der Polizei. Ein Ergebnis wurde ursprünglich für Montagnachmittag erwartet, verzögert sich nun aber laut Polizei zumindest bis Dienstag. Wegen der massiven Verletzungen sei die Obduktion schwieriger als zunächst angenommen.

"Wir sind alle sehr vor den Kopf gestoßen", erklärt der Mondseer Vizebürgermeister Franz Vockner, Parteikollege des jüngeren der beiden Opfer. Der Familienvater habe seit rund 20 Jahren in Mondsee gelebt, persönlich habe er ihn seit 2009 gekannt, so der Vizebürgermeister der Marktgemeinde am Montag.

Opfer nicht polizeibekannt

Über beide Opfer gibt es keinerlei polizeiliche Aufzeichnungen, auch nicht im Ausland, hieß es bereits am Wochenende. Das Auto, in dem die Granate explodierte, gehört einem Angestellten des getöteten Österreichers. Es war in Bulgarien geleast und angemeldet. Der Fahrzeughalter hatte es seinem Chef über das Wochenende geliehen.

(APA/Red.)

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