Jäger, Abweichler, Poltergeist: Die Krux der ÖVP mit Platter

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Der Tiroler Landeshauptmann sorgt regelmäßig für Schlagzeilen in Wien.

Es ist ja nicht so, dass man in Wien nichts mehr von Günther Platter gehört hätte, seit er im Juli 2008 als Landeshauptmann nach Tirol heimkehrte. Über seinen kleinen Fauxpas im Small Talk mit Fußballnationalspieler David Alaba („How do you do?“) wurde noch milde gelächelt. Über angebliche Jagdeinladungen, die der Landeshauptmann nicht hätte annehmen dürfen, weniger. Auch wenn ihm kein Vergehen nachgewiesen werden konnte.

Inhaltlich ärgerte Platter die Bundes-ÖVP regelmäßig mit Gesamtschul-Fantasien, die sich am Vorbild Südtirol orientierten. Genau genommen war der Tiroler Landeshauptmann sogar der Erste, der sich von der schulpolitischen Linie der Bundes-ÖVP entfernte.

Umgekehrt provozierte Michael Spindelegger den Zorn des Tiroler Landeshauptmanns, als er in der Regierung keine Verwendung mehr für Karlheinz Töchterle hatte. Nicht, dass Platter und der Ex-Wissenschaftsminister enge Freunde wären. Vielmehr fürchtet der Landeshauptmann, dass ihm der frühere Rektor der Uni Innsbruck im Land gefährlich werden könnte. Am Ende durfte sich der Landeshauptmann immerhin über einen Teilerfolg freuen: An Töchterles Stelle setzte er seinen Jagdfreund Andrä Rupprechter als Landwirtschaftsminister durch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2014)

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