Es erinnert ein wenig an die FPÖ. An die FPÖ zu Regierungszeiten.
Es erinnert ein wenig an die FPÖ. An die FPÖ zu Regierungszeiten. Auch damals gab es Krisensitzungen, die nicht so genannt wurden (respektive: werden durften). Auch diese dauerten bis weit nach Mitternacht. Und auch diese endeten zumeist mit den Worten: Es habe konstruktive Gespräche gegeben, die Vertrauensfrage sei nicht gestellt worden, alle Missverständnisse und Unklarheiten seien ausgeräumt. Danach machten sich die Landesparteichefs – vor allem der Landeshauptmann von der Südachse – auf den Weg nach Hause, um Tage später in Interviews wieder die Linie der Parteiführung in Wien zu konterkarieren. Es sollte kein gutes Ende nehmen.
Man wird sehen, ob sich diese Geschichte unter schwarzen Vorzeichen wiederholt. Michael Spindelegger bleibt immerhin die Hoffnung, dass er nicht zwingend in Knittelfeld abfahren muss. Zumal der wahre Parteichef, jener im Zentrum der Ostachse, (noch) auf seiner Seite ist. Allerdings sollte Spindelegger bei all den Solidaritätsbekundungen vielleicht doch zu denken geben, dass ausgerechnet die Herren Haslauer und Platter – vorerst – keinen Kommentar zur sonntäglichen Krisensitzung abgeben wollten. Wobei von Krisensitzung freilich keine Rede sein kann.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2014)