GmbH Light: Leitl will "kämpfen, kämpfen, kämpfen"

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Der Präsident der WKÖ ortet "gute Chancen, dass es nicht so kommt". Und erneuerte seine Kritik am Wirtschaftsstandort Österreich.

Gegen die im Regierungsprogramm angekündigte Einschränkung des Gewinnfreibetrags für Selbstständige und gegen die teilweise Rücknahme der erst im Vorjahr beschlossenen GmbH Light will Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl "kämpfen, kämpfen, kämpfen". "Wir haben gute Chancen, dass es so nicht kommt", sagte Leitl bei einem Vortrag am Donnerstag an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Erneut äußerte Leitl Kritik am Wirtschaftsstandort Österreich und dem Rückfall bei wichtigen Benchmarks. "Wer sich nur am Durchschnitt orientiert, wird Durchschnitt bleiben." Der WKÖ-Präsident hatte im Sommer mit der Aussage, Österreich sei in den vergangenen Jahren zum europäischen Durchschnitt "abgesandelt", für Aufsehen gesorgt. Österreich müsse sich an Spitzenreitern wie Schweiz und Schweden orientieren und sei nicht mehr "eine Insel der Seligen".

Kritik an Abgaben auf Tabak, Alkohol und Autos

Handlungsbedarf ortet Leitl weiterhin bei der Staatsverschuldung, Abgabenquote und beim Bürokratieabbau. Kritik übte der WKÖ-Präsident erneut an den geplanten höheren Abgaben auf Tabak, Alkohol und Autos, weil nach Steuererhöhungen nie Reformen zustande gebracht worden seien. Wenn beispielsweise das durchschnittliche faktische Pensionsalter in Österreich an Deutschland angeglichen würde, dann gäbe es hierzulande kein Budgetdefizit mehr.

Das für heuer prognostizierte Wirtschaftswachstum Österreich von 1,7 Prozent ist für Leitl "ein bisschen hoch". "Wir wollen aber optimistisch sein. Es schaut in der Weltwirtschaft nicht so schlecht aus". Die USA werde wieder als Wachstumslokomotive zurückkehren.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Innenpolitik

Regierung: Mehr Geld für Ältere und Jüngere

Das Kabinett Faymann II bringt erste Maßnahmen auf Schiene: Die Erhöhung der Familienbeihilfe und Aktivitäten gegen die Arbeitslosigkeit sind fixiert.
Innenpolitik

Karmasin: Eine Ministerin für die Umfragewerte

Ein neues Gesicht, ein neues Ressort: Familienministerin Sophie Karmasin stand im Mittelpunkt.
Wirtschaftsrecht

Steuerpaket: Von widersprüchlich bis absurd

Österreich orientiert sich in dem Gesetzesentwurf auch an Frankreich. Nur ist die Regierung Hollande im Vergleich mit der hiesigen unternehmensfreundlicher.
Leitartikel

Eine Klausur, die immerhin den Namen verdient

Ob das Teambuilding gelungen ist, wird sich zeigen. Sonst wurde lediglich das Regierungsprogramm neu interpretiert. Mit einigen doch positiven Ansätzen.
Innenpolitik

Genug Soldaten im Ausland

Auslandseinsätze werden derzeit nicht verstärkt, die Med-Fakultät Linz ist auf Schiene, und bei der Hypo heißt es warten.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.