Schloss Reifnitz war doch kein Schnäppchen

Schloss Reifnitz
Schloss Reifnitz(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Doris Schlagbauer)
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Gutachten entlastet Frank Stronach und Maria Wörther Gemeindepolitiker. Der Gutachter weist auf den ruinösen Zustand des Schlosses hin.

Wien/Klagenfurt. Eines der vielen Verfahren gegen Kärntner Politiker dürfte nun vor der Einstellung stehen: Die Gemeinde Maria Wörth verkaufte im Jahr 2005 Schloss Reifnitz um 6,4 Millionen Euro an Frank Stronach. Der Preis für das 6,4 Hektar große Seegrundstück sei viel zu günstig gewesen, monierten Kritiker und vermuteten einen Zusammenhang mit Investitionen des damaligen Magna-Eigentümers in Kärnten. Immerhin war der damalige Landeshauptmann Jörg Haider persönlich bei der Gemeinderatssitzung in Maria Wörth aufgetaucht, um für den Deal zu werben.

Ein Gutachten für die Korruptionsstaatsanwaltschaft entlastet nun die Gemeindepolitiker von Maria Wörth, denen Untreue vorgeworfen wurde. Laut dem Magazin „News“ kommt der Gutachter zu dem Schluss, dass die Liegenschaft zum Zeitpunkt des Kaufs 7,6Millionen Euro wert war. Der Gutachter weist auf den ruinösen Zustand des Schlosses hin.

Zu viel zahlte Stronach laut Gutachten für die Ablöse des Rückkaufrechts, das er der Gemeinde für den Fall eingeräumt hatte, dass er auf dem Gelände kein Luxushotel errichtet. Stronach bezahlte dafür eine Million Euro, der Wert betrage aber nur 170.000 Euro. Nach Renovierung ist das Schloss heute übrigens 15 Millionen Euro wert. (maf)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.01.2014)

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