Akademikerball: City wird zum Sperrgebiet

WIEN: DEMONSTRATION GEGEN DEN WKR-BALL
WIEN: DEMONSTRATION GEGEN DEN WKR-BALL(c) APA (HERBERT P. OCZERET)
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Die Polizei hat ein Platzverbot rund um die Hofburg angekündigt. Der Veranstalter berichtet von Farbbeutel-Attacken auf Verbindungs-Lokale.

Am kommenden Freitag findet zum zweiten Mal der von der FPÖ Wien organisierte "Akademikerball", der Nachfolger des Balls des Wiener Korporationsringes (WKR), in der Hofburg statt. Weil bereits eine Kundgebung dagegen angesetzt ist und es abseits davon in Wien-Mitte und am Schottenring auch Proteste angekündigt worden sind, hat die Polizei bereits ein Platzverbot rund um die Hofburg angekündigt.

Der Veranstalter des Akademikerballs, FPÖ-Gemeinderat Udo Guggenbichler, hat am Samstag Übergriffe auf mehrere Quartiere von Studentenverbindungen in Wien beklagt. Demnach habe es auf drei Verbindungs-Lokale Farbbeutelangriffe gegeben, die der Ballveranstalter Gegnern des Balles zuschreibt.

So hätten Unbekannte in der Nacht auf Samstag sowohl den Sitz der schlagenden Burschenschaft Moldavia, die im Vorjahr den Vorsitz des WKR innehatte, sowie jenen der Burschenschaft Gotia mit Farbbeuteln beworfen, so Guggenbichler. Auch auf ein weiteres Verbindungslokal habe es eine Farbbeutel-Attacke gegeben.

Der Wiener FPÖ-Gemeinderat sieht einen Zusammenhang mit dem am kommenden Freitag in der Hofburg stattfindendem Akademikerball: Es sei zu befürchten, "dass die linken Gewalttäter aus Hamburg bereits in Wien eingesickert und somit der Einladung Linksextremer nachgekommen sind", meinte er angesichts zu erwartender Proteste. Von der Polizei forderte Guggenbichler, schon jetzt "Sicherheitsmaßnahmen" zu setzen, "damit Bürger weder durch importierte noch durch heimische linke Gewalttäter und Anarchisten gefährdet werden".

Im Vorjahr hatten sich laut damaligen Polizeiangaben knapp 3000 Personen an den Demonstrationen gegen den Ball beteiligt. Es kam zu mehreren Festnahmen wegen Widerstands.

(APA/Red.)

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