Das extrovertierte "Topmodel" Larissa Marolt verhilft dem Privatsender RTL zu fabelhaften Quoten. Die Österreicherin avanciert zum Liebling der deutschen Medien.
"Wie ist Larissa wirklich?", fragt die deutsche Boulevardzeitung "Bild.de" am Montagvormittag am prominentesten Platz ihrer Homepage. Berichte über die Deutsche Bank, die NSA und Angela Merkel müssen der Protagonistin des diesjährigen "Dschungelcamps" weichen. Die ÖSterreicherin Larissa Marolt hat mit ihrer - um es vorsichtig auszudrücken - unkonventionell-extrovertierten Art geschafft, das deutschsprachige Medieninteresse auf sich zu ziehen. Nicht nur der Boulevard beschäftigt sich intensiv mit dem Phänomen "#Larissa", die der Hasthag zur "Dschungelcamp"-Teilnehmerin lautet, "Spiegel.de" führt gar eine tägliche Kolumne zur Sendung, in der die Kärntnerin ebenfalls prominent vorkommt.
Zurück zur "Bild"-Zeitung: Larissas Vater Heinz Marolt, Hotelier und ehemaliger FPÖ-Politiker, wird befragt, was denn nun seine 21-jährige Tochter sei: Eine geniale Schauspielerin oder gaga? "Glauben Sie mir, meine Tochter weiß, was sie tut", so seine Antwort. Larissa "gibt sich so, wie sie auch privat ist: unverstellt, selbstbewusst und emotional".
Unabhängig von der psychologischen Einschätzung des 21-Jährigen Models darf sich der Privatsender RTL über fabelhafte Quoten freuen: "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" zieht auch im achten Jahr die Zuschauermassen an, deren besonderes Interesse Larissa Marolt gilt. Nach dem zweitbesten Auftakt der "Dschungelcamp"-Geschichte (7,66 Millionen sahen die Sendung am Freitagabend) ging die Quote am späten Samstagabend sogar nach oben (7,83 Millionen; 27,5 Prozent Markanteil). Im Vergleich: "Deutschland sucht den Superstar", das RTL-Casting-Flaggschiff kam trotz Ausstrahlung zur Primetime auf 5,29 Millionen.
Während sich Kritiker des "Dschungelcamps" nach wie vor über die Melange aus Ekel-Prüfungen und Z-Promis echauffieren, erfreuen sich Fans des Trash-Fernsehens am "Unterhaltungswert" des Formats. Die so unterschiedlichen Gruppen haben möglicherweise doch etwas gemeinsam. Sie könnten - um es mit Larissa Marolts Worten zu beschreiben - auf ein Fazit einigen: "Es ist so org".
(mtp)