'Handgranaten-Tschusch': FP-Chef kündigt Aussprache an

'Handgranaten-Tschusch': FP-Chef kündigt Aussprache an
'Handgranaten-Tschusch': FP-Chef kündigt Aussprache an(c) Presse (Fabry)
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Oberösterreichs FP-Listenerster für die AK-Wahl beschimpfte den SP-Politiker, der in Wien ermordet wurde. Landesparteichef Haimbuchner findet das "geschmacklos".

Ein Posting des oberösterreichischen Spitzenkandidaten für die AK-Wahl sorgt für Aufregung. Manfred Pühringer bezeichnete das Mordopfer im Wiener Handgranaten-Fall, einen SPÖ-Kommunalpolitiker, als "Handgranaten-Tschusch". Der FPÖ-Kandidat soll auch ein verfälschtes SPÖ-Logo gepostet haben, bei dem das "Ö" durch eine Handgranate ersetzt wurde.

Für SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Horner ist Pühringer damit "untragbar". Derartige Kommentare seien "menschenverachtend". "Personen wie Manfred Pühringer haben in der Politik einfach nichts verloren. Sie sind eine Gefahr für die Demokratie", so der SPÖ-Landesgeschäftsführer in einer Aussendung.

Der oberösterreichische FPÖ-Chef Landesrat Manfred Haimbuchner kündigte eine "ernsthafte Aussprache" zwischen ihm und dem Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer an. Pühringers Äußerung sei  "geschmacklos", sagte sein Sprecher am Montag. Haimbuchner erwarte sich vom Vertreter einer wahlwerbenden Gruppe, die der FPÖ nahestehe, dass er sich entsprechend benehme, auch im privaten Facebook-Bereich.

Pühringer war "Geschmacklosigkeit nicht bewusst"

Pühringer selbst teilte via Aussendung mit: "Die Geschmacklosigkeit des Postings war mir im ersten Moment nicht bewusst, ich habe dieses aber zwischenzeitlich gelöscht."Er könne aus der Sache aber keinen Grund für einen Rücktritt ableiten. Die SPÖ mache mit derartigen Forderungen "aus einer Maus einen Elefanten".

Scharfe Kritik an den Äußerungen Pühringers kam am Montag auch von ÖAAB-Landessekretär Wolfgang Brandstätter. "Die Formulierung 'Handgranaten-Tschusch' ist eine Frechheit und eines politischen Vertreters unwürdig", so der Arbeitnehmervertreter in einer Aussendung. "Einziges Anliegen, das die FPÖ-Arbeitnehmer offensichtlich ernsthaft verfolgen, ist Ausländer-Feindlichkeit zu schüren."

Auch die Sprecherin der oberösterreichischen Grünen, Maria Buchmayr, kritisierte die Aussagen Pühringers am Montag scharf: "Die FPÖ schafft es immer wieder, ihr bodennahes Niveau weiter zu unterbieten."

(APA)

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