Nach den Anschlagdrohungen von russischen Islamisten bot Washington "volle Unterstützung" mit Luft- und Marinekapazitäten an. Im Schwarzen Meer sollen zwei Kriegsschiffe in Bereitschaft gehalten werden.
Die USA misstrauen offenbar massiv den russischen Kapazitäten, rund um die olympischen Spiele in Sotschi ausreichend für Sicherheit sorgen zu können: Das Pentagon hat der russischen Regierung nun "volle Unterstützung" bei den Sicherheitsvorkehrungen für die Olympischen Winterspiele in Sotschi angeboten. US-Kommandanten in der Region seien dabei, Vorbereitungen für den Fall zu treffen, dass Hilfe angefordert werde, teilte Ministeriumssprecher John Kirby in der Nacht auf Dienstag in Washington mit.
Hintergrund sind die Anschläge von Wolgograd, bei denen im Dezember 34 Menschen getötet wurden. Selbstmordanttentäter aus dem Umfeld tschetschenischer Islamisten hatten sich in einem Bus und am Bahnhof der russischen Stadt in die Luft gesprengt. Vor Tagen tauchte dann ein Bekennervideo auf, auf dem die Extremisten mit weiteren Anschlägen drohten.
Notfalls US-Bürger in Sicherheit bringen
US-merikanische Luft- und Marinekapazitäten, darunter zwei Schiffe im Schwarzen Meer, "für alle Eventualitäten" zur Verfügung - "zur Unterstützung der russischen Regierung und in Konsultation mit dieser". Derzeit lägen keine diesbezüglichen Anforderungen vor. Notfalls sollen diese Kräfte auch dazu eingesetzt werden können, US-Amerikaner - die USA stellen mit 224 Sportlern das größte Team bei Olympia - in Sicherheit bringen zu können.
"Die wollen nicht zugeben, dass sie nicht die komplette Kontrolle haben und etwas Hilfe gebrauchen könnten", sagte Michael Morell, der ehemalige Vizdirektor des Auslandsgeheimdienstes CIA, dem Sender CBS. Wie der "Spiegel" berichtete, sie die offizielle Zahl der nach Russland entsandten US-Sicherheitsleute vergleichsweise gering: Das FBI schicke nur 40 Beamte, das seien zehn weniger als 2010 zu den Sommerspielen nach London. Zu den Spielen 2008 (China) 2006 (Italien) und 2004 (Griechenland) hätten die USA sogar je 100 Bundespolizisten beordert.
(APA/DPA/Red.)