Ausruhen ist für Hundstorfer strikt verboten

Die Österreicher gehen etwas später in Pension.

Was für eine Sensation! In Österreich ist es 2013 gelungen, dass Menschen nun um sechs Wochen später mit 58,5 Jahren in Pension gehen. Ein Sonderministerrat samt Freudenfeier der Regierung ist das Mindeste, was diesem Anlass gerecht wird. Bestimmt stellen sich Experten und Minister aus aller Herren Länder schon vor Hundstorfers Büro an, um sich das Wunder, dass die Österreicher so spät – eigentlich noch immer so früh – wie Anfang der Achtziger in Pension gehen, anzusehen.

Immerhin, bei der Invaliditätspension scheint im Vorjahr mit vermehrten Anstrengungen eine Trendwende eingeleitet. Diese führt zurück ins Berufsleben statt schnurstracks in die Frühpension. Heuer sind weitere Maßnahmen gegen die grassierende Frühpensionitis in Kraft getreten.

Dennoch bleibt Hundstorfer und der SPÖ-ÖVP-Regierung ein Vorwurf nicht erspart: Maßnahmen wie bei der Hacklerregelung wurden um Jahre zu spät angegangen. Die Steuerzahler in Form der Budgetzuschüsse und auch die Pensionisten mit geringeren Erhöhungen unter der Teuerungsrate müssen jetzt dafür büßen.

Hundstorfer wird gut daran tun, jetzt unter anderem die Teilpension, die parallel zur einer Teilzeitarbeit bezogen werden kann, rasch einzuführen. Damit nämlich altersgerechte Beschäftigung für Personen der Generation 50plus kein Schlagwort bleibt. Ausruhen ist verboten: Der Sozialminister ist zwar noch am Knie lädiert. Notfalls muss ihm aber auf die Sprünge geholfen werden.

karl.ettinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.01.2014)

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