Der Jahrestag wird von Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Mursi-Anhängern beherrscht. Anhänger von Militärchef al-Sisi versammeln sich am Tahrir-Platz.
Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen zum dritten Jahrestag des Volksaufstands in Ägypten ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 49 Menschen gestiegen. Dies teilte am Samstagabend das Gesundheitsministerium in Kairo mit. Dutzende Menschen wurden verletzt. Die Übergangsregierung feierte am Samstag den dritten Jahrestag der Revolution gegen den Langzeitherrscher Hosni Mubarak im Jahr 2011.
Zehntausende ihrer Anhänger strömten auf den Tahrir-Platz in Kairo, um dem Militärchef Abdel Fattah al-Sisi zu huldigen. Die islamistische Muslimbruderschaft sowie Revolutionsaktivisten hatten zu Gegenkundgebungen aufgerufen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden 300 Demonstranten festgenommen.
Al-Qaida bekennt sich zu Anschlägen
Eine al-Qaida nahestehende Islamisten-Gruppe hat sich unterdessen zu der Anschlagsserie in der ägyptischen Hauptstadt Kairo bekannt. Die vom Sinai aus operierende Gruppe Ansar Bayt al-Maqdis (Unterstützer Jerusalems) habe eine Bekennerbotschaft in mehreren Online-Foren radikaler Muslime veröffentlicht, teilte die amerikanische Internet-Beobachtungsstelle SITE am Samstag mit.
Sie habe zudem Muslime aufgefordert, sich von den "feindlichen Hauptquartieren und Sicherheitszentren" fernzuhalten.
Bei der Abschlagsserie am Freitag unter anderem auf das Polizeipräsidium waren sechs Menschen getötet worden. Auch am Samstag - dem dritten Jahrestag des Volksaufstandes gegen Machthaber Hosni Mubarak - ereignete sich in Kairo wieder ein Bombenanschlag. Dabei wurde ein Mensch verletzt.
Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohamed Mursi durch das Militär im Juli kommt es in Ägypten immer wieder zu Gewalt. Extremisten griffen verstärkt Sicherheitskräfte an. Die Übergangsregierung geht hart gegen Mursis Muslimbruderschaft vor und stufte sie Ende Dezember offiziell als Terrororganisation ein.
(APA/Reuters)