Mit fünf Preisen ist die französische Elektro-Formation großer Sieger beim Musikpreis. Außerdem feierten beim Grammy 33 Paare eine Massenhochzeit.
Das Elektro-Duo Daft Punk ist der große Gewinner der diesjährigen Grammy-Verleihung. Die französischen Künstler räumte bei der Gala in der Nacht zum Montag in Los Angeles insgesamt fünf Preise ab, darunter auch die Auszeichnungen in den zwei Königskategorien "Album des Jahres" - für das Album "Random Access Memories" - und "Aufnahme des Jahres" für den Hit "Get Lucky". Außerdem gewannen die Franzosen Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter, die sich wie gewohnt unter Robotermasken versteckten, den Preis für die beste Duo-Performance, das beste Dance-Album und das am besten produzierte Album.
"Im Namen der Roboter möchte ich mich bedanken", sagte "Get Lucky"-Produzent Pharrell Williams auf der Bühne. "Ich wette, ganz Frankreich ist gerade total stolz auf diese Jungs." Die Grammys, die in diesem Jahr zum 56. Mal vergeben wurden, gelten als wichtigste Musikpreise der Welt. Über die Gewinner in den insgesamt 82 Kategorien entscheiden Musikexperten aus der Branche.
Vier Preise für Macklemore & Ryan Lewis
Ein weiteres Musik-Duo räumte ebenfalls groß ab: Die Rapper Macklemore & Ryan Lewis konnten vier Preise einheimsen, darunter den als "Beste Neue Künstler", der als einer der wichtigsten gilt. Außerdem gewann das Duo den Preis für das beste Rap-Album "The Heist", für den besten Rap-Song "Thrift Shop" und für den besten Rap-Auftritt.
Macklemore & Ryan Lewis feierten bei der Gala auch einen umjubelten Auftritt gemeinsam mit Pop-Diva Madonna und den Sängerinnen Mary Lambert und Queen Latifah. Madonna hatte einen Gastauftritt angekündigt, aber nicht verraten, mit wem sie auf die Bühne kommen werde.
Massenhochzeit mit gleichgeschlechtlichen Paaren
Während der Verleihung gaben sich 33 Paare das Ja-Wort. Unter den frisch Vermählten war eine Reihe von gleichgeschlechtlichen Partnern. Als Hochzeitslied boten Macklemore & Ryan Lewis ihren Hit "Same Love" dar, der für mehr Toleranz für Schwule und Lesben wirbt. Madonna untermalte die Massenhochzeit zudem mit ihrem Lied "Open Your Heart" aus dem Jahr 1986.
Queen Latifah, die eine amtliche Genehmigung zum Abhalten von Trauungen im Bundesstaat Kalifornien besitzt, litete die Zeremonie. "Heute Abend feiern wir das Bekenntnis aller dieser schönen Paare zur Liebe", sagte sie. Auf der Bühne sang ein Gospel-Chor, die Beleuchtung ließ die Kulisse dabei wie eine Kirche erstrahlen.
Lorde für "Song des Jahres" und beste Performance ausgezeichnet
Auch die erst 17-jährige Pop-Sängerin Lorde, die es als erste Musikerin aus Neuseeland an die Spitze der US-Charts geschafft hatte, gehört zu den Gewinnern des Abends. Sie gewann mit ihrem Hit "Royals" Grammys in der Kategorien "Song des Jahres" und "Beste Pop-Solo-Performance".
Der Jungstar setzte sich gegen starke Konkurrenz durch, darunter Justin Timberlake, Katy Perry, Bruno Mars und die US-Sängerin Sara Bareilles. "Dies ist die eine Sache, die ich heute Abend am wenigsten erwartet habe", sagte Lorde, die mit bürgerlichem Namen Ella Yelich-O'Connor heißt.
Ein Grammy ging auch nach Deutschland: Das NDR-Sinfonieorchester und der Dirigent Christoph Eschenbach siegten in der Kategorie "Best Classical Compendium" mit der Einspielung "Hindemith: Violinkonzert - Symphonic Metamorphosis - Konzertmusik, Op. 50".
Auftritte von Katy Perry, Taylor Swift und Pink
Bei dem Gala-Spektakel traten zahlreiche Stars auf, darunter Perry, Taylor Swift und Pink, die wie eine Zirkusakrobatin an von der Decke herabhängenden Seilen turnte. Der Star-Pianist Lang Lang spielte gemeinsam mit der Heavy Metal-Band Metallica einen Song.
Ringo Starr und Paul McCartney, die beiden noch lebenden Mitglieder der Beatles, standen für einen seltenen gemeinsamen Auftritt auf der Bühne - während Yoko Ono, die Witwe des 1980 ermordeten Beatle John Lennon, im Publikum tanzte.
McCartney holt Grammy für besten Rocksong
McCartney holte auch den Grammy für den besten Rocksong. Gemeinsam mit Dave Grohl und Krist Novoselic, die einst mit Kur Cobain Nirvana bildeten, und Pat Smea gewann er das kleine goldene Grammophon für das Lied "Cut Me Some Slack".
Goldene Schnabeltasse für Blue Ivy
Rapper Jay Z und seine Ehefrau, die Popdiva Beyonce, taten sich für eine rare gemeinsame Performance zusammen. Jay Z gewann zudem einen Grammy für die beste Rap-Koproduktion - und versprach das goldene Grammophon in seiner Dankesrede seiner kleinen Tochter Blue Ivy. "Ich möchte Blue sagen: "Schau mal, Daddy hat eine goldene Baby-Schnabeltasse für dich"."
Die Grammys in den wichtigsten Kategorien:
Single des Jahres (Record of the Year):
- Get Lucky von Daft Punk & Pharrell Williams
Album des Jahres (Album of the Year):
- "Random Access Memories" von Daft Punk
Song des Jahres (Song of the Year):
- "Royals" von Lorde (geschrieben von Joel Little, Ella Yelich O'Connor)
Bester neuer Künstler (Best New Artist):
- Macklemore & Ryan Lewis
Beste Pop-Solodarbietung (Best Pop Solo Performance):
- "Royals" von Lorde
Beste Popdarbietung eines Duos / einer Gruppe (Best Pop Duo or Group Performance):
- "Get Lucky" von Daft Punk & Pharrell Williams
Bestes Gesangsalbum - Pop (Best Pop Vocal Album):
- "Unorthodox Jukebox" von Bruno Mars
Beste Dance-Aufnahme (Best Dance Recording):
- "Clarity" von Zedd feat. Foxes
Bestes Dance-/Electronica-Album (Best Dance/Electronica Album):
- "Random Access Memories" von Daft Punk
Beste Rock-Darbietung (Best Rock Performance):
- "Radioactive" von Imagine Dragons
Beste Metal-Darbietung (Best Metal Performance):
- "God Is Dead?" von Black Sabbath
Bester Rocksong (Best Rock Song):
- "Cut Me Some Slack" von Paul McCartney, Dave Grohl, Krist Novoselic & Pat Smear (Autoren: Dave Grohl, Paul McCartney, Krist Novoselic, Pat Smear)
Bestes Rock-Album (Best Rock Album):
- "Celebration Day" (Tributkonzert von 2007) von Led Zeppelin
Bestes Alternative-Album (Best Alternative Music Album):
- "Modern Vampires of the City" von Vampire Weekend
Beste R&B-Darbietung (Best R&B Performance):
- "Something" von Snarky Puppy with Lalah Hathaway
Bester R&B-Song (Best R&B Song):
- "Pusher Love Girl" von Justin Timberlake (Autoren: James Fauntlereoy, Jerome Harmon, Timothy Mosley, Justin Timberlake)
Bestes Urban-Contemporary-Album (Best Urban Contemporary Album):
- "Unapologetic" von Rihanna
Bestes R&B-Album (Best R&B Album):
- "Girl" on Fire von Alicia Keys
Beste Rap-Darbietung (Best Rap Performance):
- "Thrift Shop" von Macklemore & Ryan Lewis
Bester Rap-Song (Best Rap Song):
- "Thrift Shop" von Macklemore & Ryan Lewis feat. Wanz (Autoren: Ben Haggerty, Ryan Lewis)
Bestes Rap-Album (Best Rap Album):
- "The Heist" von Macklemore & Ryan Lewis
Bestes Countryalbum (Best Country Album):
- "Same Trailer, Different Park" von Kacey Musgraves
(APA/dpa)