Spaniens Abkehr von der Energiewende

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Die spanische Regierung will die Atomkraftwerke zwanzig Jahre länger am Netz lassen als bisher geplant. Ursprünglich sollte die gesamte Nuklearindustrie in diesem Jahr abgeschaltet werden.

Die spanische Regierung plant einen Kurswechsel bei der Atomenergie. Sie erwägt nun eine Verlängerung der Laufzeit für Kernkraftwerke von gegenwärtig 40 auf „50 oder 60 Jahre“ oder sogar noch darüber hinaus, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Ein Bestätigung dafür gab es vom Präsident des Nationalen Unternehmens für radioaktive Abfälle (Enresa), Francisco Gil-Ortega, in Madrid. Das Industrieministerium dringt schon seit einiger Zeit auf einen solchen Schritt "im wirtschaftlichen Interesse“ des Landes. Demnächst soll das Thema bei einer  Kabinettssitzung auf den Tisch kommen.

Im Land gibt es sechs Kernkraftwerke mit insgesamt acht Reaktoren, die etwa ein Fünftel des Stromverbrauchs Spaniens abdecken. Ursprüngliche sollten die Reaktoren nach dem Verstreichen der auf 40 Jahre begrenzten Laufzeit der Reihe nach vom Netz genommen werden.

Industrie verlangt langfristige Sicherheiten

Rechtssicherheit wird der Kernpunkt für neue Vereinbarungen mit der Energieindustrie sein. Damit das Hion und Her gestoppt und nicht eine neue Regierung nach der nächsten Wahl wieder einen „Atomstopp“ beschließt, verlangt sie langfristige Sicherheiten mit einer Schadensersatzklausel. Industrieminister José Manuel Soria tritt für klare Regelungen ein, da für die Industrie die längerfristige kalkulierbare Rentabilität wichtig ist. Sie wünscht sich dazu ein entsprechendes neues Gesetz mit einer „Fristenregelung“.

Bericht in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"

(red. )

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