Berlinale 2014
Die 20 Filme im Wettbewerb
Wes Anderson bringt Stars nach Berlin, Richard Linklater filmte eine Dekade lang das Leben eines Buben und Altmeister Alain Resnais adaptierte ein Theaterstück.

20 Filme konkurrieren um den Goldenen und die Silbernen Bären der Berlinale, die vom 6. bis zum 16. Februar dauert. der Hauptpreis der Internationalen Filmfestspiele Berlin wurde am Samstagabend, dem 15. Febraur vergeben. Der Goldene Bär ging an ...
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"Bai Ri Yan Huo", von Yinan Diao, China Eine chinesische Kleinstadt wird 1999 von einer Mordserie erschüttert. Bei der Festnahme der mutmasslichen Täter kommt ein Polizist ums Leben, ein zweiter wird schwer verletzt - und suspendiert. Jahre später ermittelt er auf eigene Faust weiter und kommt auf die Spuren einer Femme fatale ... Der dritte Film von Regisseur Yinan Diao ("Uniform"), einem Stammgast auf internationalen Festivals. Die weiteren Wettbewerbsfilme im Überblick: Text: hub
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von Dominik Graf, Deutschland/Österreich Ein episches Liebsdreieck in revolutionären Zeiten: Dominik Graf, Meister des deutschen Fernsehkrimis, erzählt in seinem ersten Kinofilm seit acht Jahren von Friedrich Schillers außergewöhnlicher Beziehung mit den Schwestern von Lengefeld. Mit Hannah Herzsprung, Florian Stetter, Henriette Confurius und Ronald Zehrfeld.
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von Feo Aladag, Deutschland Ein Bundeswehrsoldat in Afghanistan gerät in Gewissenskonflikte, als sein einheimischer Dolmetscher in Todesgefahr gerät. Der zweite deutsche Wettbewerbsbeitrag (wieder mit Ronald Zehrfeld, diesmal in der Hauptrolle) ist von einer Frau: Die in Wien geborene Schauspielerin Leo Aladag debütierte vor vier Jahren mit "Die Fremde" als Regisseurin. Nebenrolle: Burghart Klaußner.
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von Edward Berger, DeutschlandDer Titelheld des dritten Wettbewerbsfilms aus Deutschland ist ein Zehnjähriger, der sich im vaterlosen Haushalt um den kleinen Bruder kümmert. Nach einem Unfall stecken die Behörden Jack ins Wohnheim: Er reißt aus und macht sich auf die Suche nach der Mutter... Der in Zürich geborene Regisseur Edward Berger inszenierte bisher vor allem fürs Fernsehen, darunter zwei "Tatort"-Folgen.
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von Dietrich Brüggemann, Deutschland Das deutsche Wettbewerbsquartett komplettiert Regie-Nachwuchshoffnung Dietrich Brüggemann mit der Geschichte eines Teenagermädchens zwischen erster Liebe in der Schule und traditionalistisch-streng(gläubig)em Elternhaus. Ein "Kreuzweg in 14 Bildern." Als Mutter: Die Österreicherin Franzsika Weisz.
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von Sudabeh Mortezai, ÖsterreichÖsterreichs Beitrag zur Berlinale-Konkurrenz: Ein Halbwaise aus tschetschenischer Asylantenfamilie in Wien ist dem Krieg entkommen, aber muss um seinen Platz im Leben kämpfen. Das Spielfilmdebüt von Regisseurin Sudabeh Mortezai nach Dokumentationen wie "Im Bazar der Geschlechter".
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von Wes Anderson, USA Ein Hotelfoyer als Welttheater: US-Regisseur Wes Anderson ("The Royal Tenenbaums") ist bekannt für unverwechselbare, meist symmetrische Kompositionen, melancholische Stimmungen und exzentrischen Witz. Als großes Starvehikel dieses Wettbewerbs auch der logische Berlinale-Eröffnungsfilm. Ralph Fiennes als Concierge orchestriert die Auftritte von F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Bill Murray, Tilda Swinton, Léa Seydoux, Jude Law u.v.m.
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von Richard Linklater, USADer mit Spannung erwartete zweite US-Film in der Konkurrenz ist ein einzigartiger Kino-Entwicklungsroman: Ausnahmeregisseur Richard Linklater ("Before Sunrise") filmte über eine Dekade hinweg seine Szenen aus dem Leben eines Jungen in Austin, Texas. So sieht man dem Helden buchstäblich beim Aufwachsen zu, begleitet u .a. von Patricia Arquette und Ethan Hawke.
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"Aimer, boire et chanter", von Alain Resnais, FrankreichFür Cinephile schon jetzt die Sensation des Berlinale-Wettbwerbs: Der französische Altmeister Alain Resnais adaptiert zum dritten Mal eine Theater-Tragikomödie nach Alan Ayckbourne - und bleibt dabei hoffentlich weiter unberechenbar. Mit den Resnais-Stammschauspielern Sabine Azéma und André Dussollier sowie Sandrine Kiberlain.
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von Yann Demange, GroßbritannienDer einzige britische Film im Bewerb erzählt vom Nordirlandkonflikt: Im titelgebenden Jahr gerät ein junger Rekrut zwischen die katholischen und protestantischen Fronten in Belfast. Das Kinodebüt von Regisseur Yann Demange, mit Jack O'Connell und Sean Harris.
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"La voie de l'ennemi", von Rachid Bouchareb, Frankreich Der französische Regisseur Rachid Bouchareb holte mit "London River" 2009 einen Berlinale-Preis für seinen Haupdarsteller, diesmal ging er nach Texas: Ein muslimischer Ex-Häftling versucht mit seiner Bewährungshelferin den Neuanfang, ein Sheriff und ein alter Gangsterfreund sitzen ihm im Nacken. Mit Forest Whitaker, Harvey Keitel, Brenda Blethyn und Luis Guzmán.
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von Hans Petter Moland, NorwegenEin Schneepflugfahrer wird in seinem Ort zum Bürger des Jahres gekürt, da erfährt er vom Tod seines Sohnes - und macht sich auf, den vermeintlichen Mord zu rächen. Regisseur Hans Petter Moland und Hauptdarsteller Stellan Skarsgård hatten bereits mit der schwarzen Krimikomödie "Ein Mann von Welt" gemeinsam Erfolg. Diesmal mit dabei: Bruno Ganz.
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"La tercera orilla", von Celina Murga, ArgentinienEine Kleinstadtgeschichte um einen angesehenen Arzt, der ein Doppelleben mit zwei Familien führt. Als er die eine verlässt, übernimmt der älteste Sohn die väterlichen Pflichten - und beginnt bald zu rebellieren. Regisseurin Celina Murga ist bekannt für einfühlsame und handlungsarme Porträts von Jugendlichen wie "Ana y los otros".
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"Historia del Miedo", von Benjamin Naishtat, ArgentinienDer zweite argentinische Wettbewerbsfilm ist ein Debüt: Benjamin Naishtat beschreibt die Jahre der Wirtschaftskrise als Groteske des Unbehagens - die wohlhabenden Bewohner einer "Gated Community" bekommen es mit der Angst vor Eindringlingen zu tun, als sie ein Loch in der Umzäunung ihres Wohnbereichs entdecken ...
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"Praia do Futuro", von Karim Ainouz, BrasilienAm titelgebenden "Strand der Zukunft" zieht ein Rettungsschwimmer einen deutschen Touristen aus der gefährlichen Strömung. Die beiden verlieben sich, der Brasilianer verschwindet Richtung Berlin - und wird Jahre später von seinem wütenden jüngeren Bruder besucht. Der brasilianische Regisseur Karim Ainouz ("Madame Satã") lebt selbst in Berlin. Mit Clemens Schick.
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"Tui Na", von Ye Lou, China Geschichten rund um eine Massagepraxis in Nanjing, in der Blinde arbeiten: von unsauberen Geldgeschäften und unmöglicher Liebe. Regissur Lou Ye ("Suzhou River") hat sein Drama teils mit echten Blinden besetzt und will deren Sinneswahrnehmungen "durch experimentelle Schnittfolgen" erfahrbar machen.
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"Wu Ren Qu", von Hao Ning, China Auf dem Weg durch das titelgebende "Niemandsland" der Wüste Gobi wird ein Anwalt aus der Großstadt mit gefährlichen und grotesken Wegbegleitern konfrontiert. Regisseur Ning Hao war mit Actionkomödien wie "Crazy Stones" schon öfter in Nebenschienen von Berlin, diesmal ist er im Wettbewerb - in dem China heuer mit drei Filmen überhaupt stark vertreten ist.
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"Chiisai Ouchi", von Yoji Yamada, JapanIm Nachlass einer Verwandten finden sich Blätter mit ihren Jugenderinnerungen an die 1940er: Als Hausmädchen geriet sie in einen Gewissenkonflikt, als ihre Herrin eine geheime Liebesaffäre beginnt. Yoji Yamada, Hausregisseur der erfolgreichen "Tora-san"-Serie, ist einer der Altmeister des japanischen Kinos - und vertritt seit einer Dekade nahezu exklusiv sein Land im Berlinale-Wettbewerb.
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von Claudia Llosa, PeruMit einer Dokumentarfilmregisseurin reist Ivan in eine unbekannte Eislandschaft, wo angeblich seine Mutter lebt. In Rückblenden offenbart Regisseurin Claudio Llosa, die mit ihrem letzten Film "La teta asustada" in Berlin gewann, die Hintergründe für die Reise: eine tragische Familiengeschichte mit Jennifer Connelly, Cillian Murphy und Mélanie Laurent.
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"To Mikro Psari" von Yannis Economides, Zypern Stratos arbeitet nachts in einer Brotfabrik - und tagsüber als Killer, um den Gefängnisausbruchs jenes Mannes zu finanzieren, der einst sein Leben rettete. Doch durch seine Loyalität bringt Stratos sein Umfeld in Gefahr ... Regisseur Yannis Economides ist eines der herausragenden Talente der zuletzt gefeierten griechischen Welle: Der Geheimtipp des Wettbewerbs.
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"La belle et la bête" (Die Schöne und das Biest) von Christophe Gans, Frankreich "Silent Hill"-Regisseur Christophe Gans verfilmte das Märchen mit Vincent Cassel und Léa Seydoux.
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"Monuments Men - Ungewöhnliche Helden" von George Clooney, USA George Clooneys Film erzählt die wahre Geschichte eines Teams, das von Nazis geraubte Kunst aufzuspüren versuchte - verkörpert von Filmgrößen wie Clooney, Bill Murray, Matt Damon und Jean Dujardin.
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"Nymphomaniac Volume I" (Langfassung) von Lars von Trier, DänemarkVon Trier erzählt die Lebensgeschichte einer Nymphomanin, verkörpert von Charlotte Gainsbourg - in Berlinale ungekürzt.
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