Akademikerball: Noch eine grüne Problemseite

(c) Screenshot antifanet.at
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„Nein, wir lieben dieses Land und seine Leute nicht“: Die Jungen Grünen stellten Autonomen schon 2013 eine noch immer aktuelle Seite zur Verfügung.

Wien. „Nein, wir lieben dieses Land und seine Leute nicht“, heißt es unter der Internetadresse nein.antifanet.at. Es war dies das Motto der Autonomen Antifa gegen den freiheitlichen Akademikerball des Vorjahres. Der Slogan war auf besagter Seite allerdings auch noch am Donnerstag prominent platziert. Domaininhaber sind wieder einmal die Jungen Grünen.

In der Grünen-Zentrale wusste man davon bisher nichts: „Aber auch hier gilt dasselbe: So etwas darf einfach nicht mehr passieren. Es wird ein intensives Gespräch mit der grünen Jugend geben“, sagt der Sprecher von Bundesparteichefin Eva Glawischnig. Wiewohl es nicht der Text der Jungen Grünen selbst sei, diese hätten der Autonomen Antifa lediglich den Platz zur Verfügung gestellt.

Glawischnig hatte die Parteijugend schon Anfang dieser Woche aufgefordert, es künftig zu unterlassen, mit der autonomen Szene gemeinsame Sache zu machen. Die von den Autonomen genützte „nowkr“-Homepage war ebenfalls von den Jungen Grünen zur Verfügung gestellt worden. Das Motto „Unseren Hass, den könnt ihr haben“, unter dem der „Schwarze Block“ in die Schlacht zog und 30 Geschäfte verwüstete, zierte auch die Homepage.

Die Jungen Grünen sind eigentlich die moderatere Jugendorganisation der Grünen. Die radikalere Grünalternative Jugend (GAJ) hat sich schon vor Jahren den Unmut der Parteiführung zugezogen. Wegen der von ihr plakatierten Slogans „Nimm dein Flaggerl für dein Gaggerl“ (damit gemeint: die rot-weiß-rote Fahne, Anm.) und „Wer Österreich liebt, muss scheiße sein“.

Am frühen Donnerstagabend wurde die Seite dann übrigens offline genommen.

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